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Pin me up - Turn me around
Eröffnung: 22.11.2018 19:00

Pinup-Style - sexy, witzig, glamourös und immer ein bisschen frech!

Die Pin-Up-Kunst hat eine lange und bewegte Geschichte und nimmt einen einzigartigen Platz in der feministischen Geschichte ein. Ein Pin-Up ist ein Foto oder ein gemaltes Bild, eines hübschen, jungen Mädchens mit verführerischem Lächeln in einer sexy Pose, das an die Wand gepinnt wird. Die Frauen werden mit perfekten weiblichen Kurven und immer als sexualisiertes Objekt des Begehrens dargestellt. Kokett und knapp gekleidet navigieren sie zwischen Skandal und sexueller Befreiung, Sehnsucht und Sinnlichkeit, Haarscharf an der Grenze zwischen Erotik und Kunst, fraglos sexistisch, aber niemals pornografisch. Wie alle kommerziellen Bilder des weiblichen Körpers, sind solche „sexy Ikonen“ objektivierend und einschränkend, indem sie Frauen unter Druck setzte, sich einem strengen Standard der Schönheit anzupassen.

Die Ausstellung in der Galerie Michaela Stock erforscht das Idealbild stereotyper Männerträume - des idealisierten Frauenkörpers, der von Männern erfunden und dann von Frauen auf neue Weise für sich in Anspruch genommen wurde.

Pin me up – turn me arround dekonstruiert das sexualisierte burleske Bild einer Monsterschönheit. Die Ausstellung ermutigt zu einer Abkehr von einer eindimensionalen Sichtweise auf Sexualität, die von heterosexuellen Normen geleitet ist, und zeigt verschiedene soziale, kulturelle und ästhetische Positionen. Im Fokus der Präsentation stehen Kunstwerke aus den Bereichen Performance, Malerei, Grafik, Fotografie, Collage, Sound und Video.

So dokumentiert das Foto "Tomislav Gotovac als Grace Jones" seine nackte Aktion 1986. Das Bild wurde im Männermagazin Start abgedruckt. Gotovac war der einzige Mann in der gesamten Geschichte dieser Zeitschrift, der im Centerfold abgedruckt war.

Werke von Künstlerinnen wie Katalina Ladik, Barbara Hammer, Selma Selman oder Evelyn Loschy können mit Georges Batailles Definition behandelt werden: der Ursprung der Erotik liegt darin Nacktheit zu verstecken. So rasiert sich zum Beispiel Katalina Ladik in der Performance "Blackshave Poem" und simuliert ihre Nacktheit durch einen Striptease. Doch ein schwarzer Bodysuit umhüllt ihren nackten Körper und so wird das erwartete Ergebnis und der damit verbundene Voyeurismus verhindert.