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Im Rahmen seines mehrstufigen Projektes „Collective Wishdream of Upper Class Possibilities“ transformierte Plamen Dejanoff (* 1970 in Sofia) sein Appartement am Hackeschen Markt 2-3 seit 2001 Schritt für Schritt in einen multifunktionalen Raum, der sowohl als Wohnung, Atelier, Büro wie auch als Ausstellungsraum diente. Das von den Berliner Architekten Grüntuch und Ernst entworfene Wohn- und Geschäftshaus in Berlin Mitte gilt als eines der interessantesten und gelungensten Beispiele zeitgenössischer Architektur in Berlin. Dejanoff inszenierte das repräsentative zweistöckige Appartement mit eigenen Werken, Design-Objekten und Arbeiten anderer Künstler als einen Ort, der zwischen Werbefläche und „dreidimensionalem Stilleben“ (Dirk Luckow) oszillierte. Den Umzug und seine Präsenz am Hackeschen Markt promotete Dejanoff mit einer Serie von Anzeigen und Magazin-Covern, die in Kooperation mit verschiedenen internationalen Kunstzeitschriften realisiert wurde. Die bekannte französische Designagentur M/M entwickelte ein Logo in Form einer futuristischen Sprechblase, das dem Projekt in Kombination mit verschiedenen fotografischen Ansichten des Hauses ein unverwechselbares Corporate Design gab. Im letzten Jahr fanden in Dejanoffs Atelier unterschiedliche Ausstellungen und Projekte des Künstlers statt. So wurde in einer Kooperation mit JRP Editions / Genf eine Auswahl von Editionen präsentiert, wodurch sich sein Studio partiell in einen Präsentations- und Verkaufsraum verwandelte. Zeitgleich dazu fand Dejanoffs Einzelausstellung des Palais de Tokyo / Paris statt. Der Künstler verlagerte seine Ausstellung von Paris nach Berlin, wodurch das Atelier Dejanoffs zu einer temporären Dependance der Pariser Kunsthalle wurde. Im September 2002 wurde Dejanoff von der Schweizer Firma TOMATO Financial & Treasury Services S.A. angestellt. Als Beschäftigter des Unternehmens hat Dejanoff einen Arbeitsvertrag, bezieht ein Gehalt und hat Anspruch auf bezahlten Urlaub, allerdings muss er nicht – wie üblich – seine Produktivkraft in den Dienst der Firma stellen. Die einzige Aufgabe, die ihm zukommt, ist es, als Künstler die Firma zu repräsentieren. In diesen Beispielen wird bereits deutlich, wie Dejanoff die Systeme Kunst und Ökonomie sowie deren Schnittstelle auslotet. In seinen Projekten werden die jeweiligen unterschiedlichen strukturellen Parameter hinterfragt, indem er u.a. ihre ästhetischen Codes adaptiert und integrale Bestandteile der jeweiligen Systeme sinnstiftend vom einen in das andere überführt. Von allen zuvor genannten Projekten sind jetzt noch Teile in Dejanoffs Studio zu sehen. In diesem Sinne dient der Ort nicht nur als Präsentationsplattform, sondern gleichzeitig auch als „Archiv“ der Projekte, die darin stattfanden. Jan Winkelmann bat Plamen Dejanoff für die Eröffnungsausstellung der Galerie in Düsseldorf ein Projekt zu entwickeln, das die komplexen strukturellen, inhaltlichen und organisatorischen Abläufe, Aufgaben und Entscheidungen bei einer Galerie-Neugründung reflektiert. Anstelle eines Projektes in Düsseldorf schlug der Künstlerür die Dauer eines Jahres zu nutzen, bevor im Herbst 2004 die Galerie in Düsseldorf eröffnet wird. Dies ermöglicht Jan Winkelmann / Düsseldorf seine Tätigkeit bereits vor dem offiziellen Start aufzunehmen und, einer „Ouvertüre“ ähnlich, einen Ausblick auf die zukünftigen Aktivitäten zu geben. Damit wird „Collective Wishdream of Upper Class Possibilities“ um eine zusätzliche Ebene erweitert: Die vom Künstler geschaffene Struktur geht nun an einen Galeristen über, der diese mit neuen Inhalten füllt, wodurch sie sich wiederum von ihrer ursprünglichen Funktion emanzipiert. Plamen Dejanoff widmet sich nun einem neuen, auf mehrere Jahre angelegten Projekt: „Made in Bulgaria“ wird in Veliko Tarnovo, der Heimatstadt des Künstlers, realisiert. Zunächst wird Dejanoff seine künstlerische Produktion Schritt für Schritt nach Bulgarien verlagern. Im Zentrum der altertümlichen Stadt sollen dann in den nächsten Jahren in Zusammenarbeit von Plamen Dejanoff, Dania Kwizda und Architekten sowie befreundeten Künstlern sieben Häuser umgestaltet und renoviert werden. Jan Winkelmann / Düsseldorf zeigt im Rahmen seiner Eröffnungsausstellung in Berlin für das erste zu renovierende Gebäude Entwürfe, die in Zusammenarbeit mit den Architekten Kühn Malvezzi entstanden sind. Kühn Malvezzi mit Büros in Berlin und Wien sind einem größeren Publikum durch die architektonische Umgestaltung der Binding Brauerei für die Documenta 11 in Kassel bekannt geworden. Daneben sind die Neugestaltung des Eingangsbereiches der Frankfurter Schirn Kunsthalle und der Galerie neugerriemschneider in Berlin sowie der Umbau des Foyers des Schauspielhauses Hannover herausragende Beispiele ihrer bisherigen Arbeit. Pressetext

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Plamen Dejanoff
Collective Wishdream of Upper Class Possibilities made in Bulgaria (Plamen Dejanoff, Dania Kwizda, Kühn Malvezzi)