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Ausschreibung Marianne-Brandt-Wettbewerb 2010

Das Bauhaus erfreut sich 90 Jahre nach seiner Gründung noch immer allgemeiner Aufmerksamkeit. Doch nicht nur das Jubiläum ist ein Grund dafür. Unter dem Eindruck mehrerer sich überlagernder Krisen, darunter die der Weltwirtschaft und des Weltklimas, gewinnen nach einer Hochphase des Hedonismus rationale Gedanken wieder stark an Bedeutung. Für Marianne Brandt und andere Aktivisten des Bauhauses stand Vernunft aber nie im Widerspruch zu Ausstrahlung und emotionaler Wärme. In diesem Sinne steht auch der vierte Marianne-Brandt-Wettbewerb, ausgeschrieben in ihrer Heimatstadt Chemnitz, wieder unter dem bewährten Motto „Die Poesie des Funktionalen“. Funktionalität bedeutet zunächst, dass die Dinge ihre eigentliche Aufgabe vorbildlich erfüllen. Stärker als in der Blütezeit des Bauhauses gehört heute auch das Nachdenken über die Endlichkeit von Ressourcen und ökologische Eigenschaften der Produkte dazu. Eine energie-, material- und umweltschonende Konzeption der gesamten Produktkreisläufe ist auch Kriterium für zeitgemäße gestalterische Lösungen geworden. Umso höher ist der Einsatz von Denkleistung zu bewerten, einer Ressource, an der nicht gespart werden darf. Wie bei den vorherigen drei Wettbewerben gibt es auch 2010 die Kategorien Produktgestaltung und Fotografie in Erinnerung an die Hauptarbeitsgebiete Marianne Brandts. Die variable dritte Kategorie dieses Wettbewerbes widmet sich dem Thema „Licht im öffentlichen Raum“. Kategorie „Produktgestaltung“

Solitäre Experimente und das zum stehenden Begriff gewordene „Gestalten für die Serie“ stellten am Bauhaus zwei Seiten eines gesamtheitlichen Anliegens dar. Spätestens seit dem Umzug nach Dessau wurden Kunst und Industrie als eine Einheit angesehen. So ist es kein Widerspruch, dass Marianne Brandt in Handarbeit edle Objekte wie das berühmte Teeextraktkännchen ausführte - dabei die Ästhetik des Seriellen auswies - und zugleich für Firmen wie Kandem Industrieprodukte in Großserie entwarf. In der Gegenwart erlaubt die Computerisierung der Industrie ganz neue Möglichkeiten, rationelle Fertigung mit individuell gewählter Ausformung im Detail zu verbinden. Im Sinne Marianne Brandts richtet sich der Wettbewerb auf Produktentwürfe, die fortgeschrittene Technologien wie auch einfache, aber ausgefallene Ideen nutzen, um dem Anwender höchste Funktionalität in Kombination mit Eigenständigkeit und Sinnlichkeit zu bieten. Eine Tauglichkeit für die Serienfertigung ist Voraussetzung.

Eingereicht werden können ein Produkt oder eine Studie in maximal drei Variationen. Werkgruppen dürfen nicht mehr als fünf Teile mit dem maximalen Ausmaß von 120 x 60 x 60 cm und einem Maximalgewicht von 20 kg umfassen. Bei größeren oder schwereren Arbeiten sind zunächst Modelle oder Präsentationen auf Papier (max. drei Blatt im Format 70 x 100 cm) einzureichen. Die Modalitäten für Arbeiten, die zur Abschlussausstellung ausgewählt sind, werden individuell ausgehandelt. Kategorie „Fotografie“

Das am Bauhaus noch relativ neue Medium Fotografie wurde am Bauhaus sowohl als eigenständige Kunstform als auch als Arbeitsmittel für andere gestalterische Aufgaben eingesetzt. Marianne Brandt benutzte die Fotografie dokumentierend und experimentierend. Die Weiterentwicklung der Fototechnik wie auch die Digitalisierung sorgen heute für eine allgemein verfügbare Bilderflut. Unter diesen Umständen gewinnen Qualität der Ausführung wie auch Originalität der Bildideen an Bedeutung. Die Kategorie Fotografie im Marianne-Brandt-Wettbewerb ist deshalb auf perfekt umgesetzte eigenständige Imaginationen ausgerichtet, die sowohl mit High-Tech-Apparaturen als auch mit Lochkameras umgesetzt werden können. Eingereicht werden können drei Einzelbilder oder eine Serie von maximal fünf Bildern. Bildserien sind als solche zu kennzeichnen. Die Jury erkennt dann nur die Qualität der Gesamtserie an, nicht die von Einzelbildern. Die Aufsichtsvorlagen dürfen das Maß von 50 x 70 cm nicht überschreiten. Sie können auf geeignetes Trägermaterial aufgezogen werden, sind aber generell ungerahmt einzureichen. Durchsichtsvorlagen und Bilddateien können nicht berücksichtigt werden.

Kategorie „Licht im öffentlichen Raum“

Licht spielte für das Bauhaus und Marianne Brandt eine herausragende Rolle. In der Architektur war es gar zur Metapher für den rationalen Geist geworden. Als „Spiel der Körper unter dem Licht“ bezeichnete Le Corbusier die neue Baukunst. „Licht im öffentlichen Raum“ als dritte Kategorie des 4. Marianne-Brandt-Wettbewerbes nimmt Bezug auf diese Tradition und geht deutlich darüber hinaus. Licht wird heute differenzierter und zielgerichteter eingesetzt. Mit architekturbezogen inszeniertem Licht kann ganz poetisch die Imagination von Urbanität geschaffen werden. Andererseits spielen energetische Effizienz und der Kampf gegen verbreitete Lichtverschmutzung für Konzepte, die Licht als gestalterisches Mittel im öffentlichen Raum einsetzen, eine wesentliche Rolle. Der Marianne-Brandt-Wettbewerb fragt nach zukunftsweisenden Ideen für die Anwendung von Licht. Das können sowohl einzelne Leuchten, komplexe Konzepte für den Einsatz von Licht in öffentlichen Räumen, marketingorientierte Anwendungen als auch künstlerische Ansätze sein. Einzureichen sind Bilddokumentationen, die aus höchstens 5 Flächen im Format von maximal 50 cm x 70 cm bestehen. Bild- und Filmdateien sind nur für diese Kategorie erlaubt und sind auf DVD in allgemein üblichen projektionsfähigen Formaten einzureichen. Alle Datenträger, Hüllen usw. sind mit deutlichen Beschriftungen zu versehen und durch aussagefähige Filmstills bzw. Ausdrucke zu ergänzen. Teilnehmer

Zur Teilnahme berechtigt sind Studenten und junge Kreative, die zum letzten Termin der Einreichung das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet und ihren Hauptwohnsitz in Europa haben. Beteiligte Gruppen gelten als ein Teilnehmerbetrag. Jurymitglieder sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Teilnahmegebühr

Es wird eine Gebühr von 25 Euro erhoben. Diese ist vor der Einreichung der Arbeiten auf das Konto 355101 2767 ; BLZ 870 500 00 ; bei der Sparkasse Chemnitz mit dem Kennwort „Teilnahmegebühr Marianne-Brandt-Wettbewerb“ einzuzahlen. Bankverbindung für Überweisungen aus der EU: BIC CHEKDE81XXX; IBAN DE07 8705 0000 3551 0127 67 Eine Kopie des Einzahlungsbeleges ist der Einreichung beizufügen. Katalog

Jeder Teilnehmer am Wettbewerb erhält einen Katalog gratis. Einreichung

Die Wettbewerbsbeiträge werden in der Zeit vom 01.06.-10.06.2010 eingereicht. Adresse: Wasserschloss Klaffenbach, Wasserschlossweg 6, 09123 Chemnitz Geöffnet: Dienstag – Sonntag von 11-17 Uhr Zu erreichen mit der City Bahn 522 (ab Hauptbahnhof), Haltepunkt Neukirchen- Klaffenbach

Ansprechpartner: Frau Simone Fiedler / Frau Eva Kühnert Preise

In den drei Kategorien wird jeweils ein Preis in Höhe von 5.000 Euro sowie je drei Anerkennungen vergeben. Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hat einen mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis der Kunstministerin avisiert. Weitere Sonderpreise werden von namhaften Firmen, z.B. von Alessi s.p.a. Milano, vitra, USM Haller, smow Leipzig und OSTKREUZ Schule für Fotografie und Gestaltung, Berlin vergeben. Aktualisierte Informationen zum Projekt sind unter www.marianne-brandt-wettbewerb.de zu finden.

Termine

Auslobung des Wettbewerbes: 01.Oktober 2009 Einreichung der Arbeiten: 01. bis 10. Juni 2010 Tagung der Jury: 15. bis 17. Juni 2010 Benachrichtigung der Teilnehmer: bis zum 13. Juli 2010 Preisverleihung: 24.09. 2010, Opernhaus Chemnitz Ausstellungen/ Präsentationen

Für die im Sächsischen Industriemuseum Chemnitz, im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst in Dresden und einer Präsentation auf der Gestaltermesse „Designers´ Open“ in Leipzig vorgesehenen Ausstellungen sowie für die Darstellung im Katalog wird von der Jury und den Organisatoren eine Auswahl aus den eingereichten Arbeiten getroffen. Ausstellungen

25. 09. 2010- 24. 10. 2010 im Sächsischen Industriemuseum Chemnitz 23. – 25.10. 2010, zu den Designers´ Open, Leipzig November 2010 im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst Dresden Auslober

Kunstverein „Villa Arte“ e.V. Chemnitz

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Poesie des Funktionalen
4. Internationaler Marianne-Brandt-Wettbewerb
Ausstellung prämierter und ausgewählter Arbeiten