press release only in german

Durch Porträts von Idolen wie Marylin Monroe, Mick Jagger oder Liz Taylor wurde Andy Warhol selbst zum Star. Seine Prophezeiung (1975), dass in Zukunft alle Menschen für 15 Minuten berühmt sein werden, scheint durch den täglichen Blick auf den Fernsehbildschirm bereits bestätigt. Seine Aktion „Pay to become a Warhol-Star“ nahm dies schon in den 70er Jahren ironisch vorweg: jeder, der bereit war 25.000 Dollar auszugeben, konnte sich von Warhol porträtieren lassen und in die Reihe der Berühmtheiten einkaufen.

Andy Warhols Mick Jagger oder Ladies und Gentleman sind nur einige der zahlreichen Highlights aus der Sammlung des Museums Moderner Kunst, anhand derer die vielschichtigen Bezüge des Porträts im 20. Jahrhundert beleuchtet werden. Die Ausstellung bietet mit rund 200 Porträts und Selbstporträts die Gelegenheit, den Wandel, die Entwicklung und die gesellschaftliche Relevanz dieser bedeutenden Kunstgattung über ein Jahrhundert hinweg zu verfolgen. Auf insgesamt drei Ausstellungsebenen werden Gemälde, Fotografien und Skulpturen österreichischer und internationaler KünstlerInnen präsentiert. Einige der gezeigten Arbeiten werden im Rahmen der Ausstellung erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Werkauswahl reicht von den Anfängen der Moderne über performative, körperbezogene Tendenzen der 60er und 70er Jahre bis hin zu zeitgenössischen Positionen.

SchauspielerInnen und SängerInnen wie Marylin Monroe, Madonna, Frank Sinatra oder Douglas Fairbanks sen. sind mit ihren Porträts ebenso vertreten wie die Komponisten Arnold Schönberg und Hanns Eisler, die Schriftsteller Karl Kraus und Ernst Jandl oder prominente Persönlichkeiten aus der österreichischen und internationalen Kunstszene – z.B. die für das MUMOK so bedeutenden Sammler Peter und Irene Ludwig oder Wolfgang Hahn. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung auch zahlreiche porträtierte Künstler, etwa Daniel Spoerri, Piero Manzoni, Claes Oldenburg, Robert Rauschenberg, John de Andrea, Arnulf Rainer u.a.

Unter den Autoren dieser Porträts finden sich viele der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, etwa Oskar Kokoschka, Richard Gerstl, Pablo Picasso, Alberto Giacometti oder Francis Bacon.

Einen wichtigen Teil der Ausstellung bilden die zahlreichen eindeutigen, manchmal auch versteckten Selbstporträts vieler KünstlerInnen, darunter Robert Adrian X, Chuck Close, Rudolf Hausner, Maria Lassnig, Gilbert & George, Cindy Sherman oder Elke Krystufek.

Einige der ausgestellten Arbeiten sind nicht auf den ersten Blick als Porträt erkennbar. Al Hansen beispielsweise verewigte den 1944 hingerichteten Gangsterboss Lepke Buchalter durch den Gegenstand, der ihn am Besten charakterisierte: eine Pistole. Daniel Spoerri wiederum schuf mit Hahns Abendmahl das „Porträt“ eines bestimmten Ereignisses. Und Nam June Paik lieferte mit seiner Egomaschine einen humorvollen Beitrag zum Narzissmus vieler Selbstdarstellungen. Er entfernte alle Buchstaben einer Reiseschreibmaschine mit Ausnahme von P, A, I und K.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen und Informationen zu den Werken und dargestellten Personen.

only in german

Porträts - Pablo Picasso, Francis Bacon, Andy Warhol...
Kurator: Wolfgang Drechsler

Künstler: Marina Abramovic, Peter Blake, Anna und Bernhard Blume, Herbert Boeckl, George Brecht, Günter Brus, Braco Dimitrijevic, Raymond Duchamp-Villon, Georg Eisler, Franz Gertsch, Richard Hamilton, Florence Henri, Wolfgang Herzig, David Hockney, Ferdinand Hodler, Jörg Immendorff, Alex Katz, Nicholas Monro, Rudi Molacek, Malcolm Morley, Oswald Oberhuber, Max Oppenheimer, Michelangelo Pistoletto, Cora Pongracz, Arnulf Rainer, Alexander Rodtschenko, Dieter Roth, August Sander, Christian Schad, Carolee Schneemann, Rudolf Schwarzkogler, Cindy Sherman, Christian Skrein, Erwin Wurm, Andy Warhol, Oskar Kokoschka, Richard Gerstl, Pablo Picasso, Alberto Giacometti, Francis Bacon, Robert Adrian X, Chuck Close, Rudolf Hausner, Maria Lassnig, Gilbert & George, Cindy Sherman, Elke Krystufek, Al Hansen, Daniel Spoerri, Nam June Paik ...