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Die Malerei in Frankreich erlebt im 17. und 18. Jahrhundert eine Blütezeit. Frankreich steigt in dieser Epoche zur führenden Kunstnation auf und löst damit das tonangebende Italien ab. Zahlreiche Fürstenhöfe und Residenzstädte beschäftigen französische Bauherren; das monarchische Frankreich lässt im Besonderen die Künste, die Literatur und die Formen des geselligen Lebens neu erblühen. Im Zeitalter der Aufklärung entsteht eine Art „französisches Europa“. Französisch entwickelt sich zur „lingua franca“ der Eliten. Französische Schriftsteller gelten als Vorbildhaft, die maßgebliche Mode entsteht in Paris. Die französische Kultur avanciert zum ästhetischen Leitbild, besonders in Deutschland.

Deutsche Museumssammlungen verfügen über einen reichen Bestand französischer Gemälde, der seit dem 18. Jahrhundert bis heute konsequent erweitert werden konnte. Dieser Umstand markiert den Ausgangspunkt eines deutsch- französischen Ausstellungsprojekts, das mehrere Ziele verfolgt: Anhand von rund 170 repräsentativen Gemälden soll es eine facettenreiche Darstellung der französischen Malerei von den Caravaggio- Nachfolgern bis zu den Klassizisten um 1800 bieten. Gleichzeitig spiegelt es die Entstehungsgeschichte wichtiger deutscher Gemäldesammlungen sowie die Rezeption französischer Kunst in Deutschland wider.

Nach chronologischer Ordnung und nach thematischen Schwerpunkten wie Land-schafts-, Porträt-, Stillleben- und Historienmalerei gegliedert, geben die zusammengetragenen Gemälde und Ölskizzen einen umfangreichen Einblick in die wichtigsten Entwicklungslinien französischer Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts. Berühmte Meisterwerke wie von Watteau, Chardin, Lorrain, Poussin oder Boucher werden Arbeiten gegenübergestellt, die in Deutschland weniger berühmt sind. Beispiele hierfür sind die Werke von Künstlern wie de la Hyre, Valentin, Bourdon oder Dughet.

Als Kurator der Ausstellung konnte Pierre Rosenberg, ehemaliger Präsident des Louvre und bester Kenner der Materie, gewonnen werden. Er hat in den vergangenen drei Jahren die Bestände französischer Malerei in der Bundesrepublik systematisch gesichtet und ein tragfähiges Konzept für alle drei Ausstellungsstationen (Paris, München, Bonn) entwickelt. Die Idee zu diesem Projekt hat ihr Vorbild in der Ausstellung "französische Kunst in amerikanischen Sammlungen", die Pierre Rosenberg 1986 in den USA realisierte.

Das Projekt nimmt seinen Anfang in Paris im Grand Palais, und seine dritte Station – nach dem Haus der Kunst – ist die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutsch-land, Bonn. Die Bayrische Staatsgemäldesammlung ist mit 45 Werken der größte Leihgeber.

Ermöglicht wird die Gemäldeausstellung durch die generöse Unterstützung einer Vielzahl deutscher Museen. Durch die Bereitschaft, herausragende Meisterwerke für die Ausstellung zu Verfügung zu stellen, kann dem Publikum ein komplexes Bild der kulturellen Blüte Frankreichs im 17. und 18. Jahrhunderts vermittelt werden.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreiches Katalogbuch in deutscher und französischer Sprache sowie ein weitgehend vollständiger Bestandskatalog französischer Gemälde des 17. und 18. Jahrhunderts in deutschen Museumssammlungen (ca. 2000).

Pressetext

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Poussin, Lorrain, Watteau, Fragonard...
Französische Meisterwerke des 17. und 18. Jahrhunderts aus deutschen Sammlungen
Kurator: Pierre Rosenberg

Werke von François Boucher, Louis-Leopold Boilly, Jean-Siméon Chardin, Louis David, Jean-Honoré Fragonard, Jean-Baptiste Greuze, Claude Lorrain, Jean-Baptiste Oudry, Nicolas Poussin, Hubert Robert, Nicolas Regnier, Georges de La Tour, Simon Vouet, Antoine Watteau, u.a.

Stationen:
20.04.05 - 01.08.05 Grand Palais, Paris
07.10.05 - 08.01.06 Haus der Kunst, München
17.02.06 - 14.05.06 Kunst- und Ausstellungshalle, Bonn