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Der in Thailand lebende Künstler Pratchaya Phinthong entwickelt aus einer konzeptuellen Arbeitsweise heraus Werke, die gesellschaftliche und politische Fragestellungen aufgreifen. Im Zentrum der visuell reduzierten Installationen steht die Auseinandersetzung mit globalen Debatten, wie Wertebestimmung von Arbeit in unterschiedlichen Weltteilen oder der Thematisierung von Spannungsfeldern zwischen kulturellen, sozialen und territorialen Machtstrukturen. Charakteristisch für seine Arbeitsweise ist die oft prozesshafte Weiterentwicklung seiner Werke, die sich nicht selten kontinuierlich aus älteren Arbeiten oder Ideenskizzen zu neuen Projekten fortentwickeln. Pratchaya Phinthongs Kunst fußt auf einer Methodik der Feldforschung, indem der Künstler vor Ort bestimmten Phänomenen nachgeht, um diese in eine reduzierte Bildsprache mit höchst politischem Inhalt zu überführen. Persönliche Erfahrungen und das unmittelbare Erleben kontroverser, universeller Fragestellungen verbindet der Künstler im Kontext seiner Arbeiten mit einer analytisch anmutenden Darstellungsweise. Im Zentrum der Ausstellung in der lothringer13_halle steht eine neu entwickelte Arbeit, die den Planungsprozess eines Eisbärengeheges in einem thailändischen Zoo mit dem Schmelzen eines der größten Gletschergebiete in Alaska zusammenführt. Die dokumentarisch angelegte Arbeit verknüpft die Verbindungspunkte eines sozialen Spannungsfeldes auf lokaler Ebene mit globalen Fragen der Erderwärmung, um damit die komplexe Struktur einer aktuellen gesellschaftlichen Debatte mit Hilfe einer konzeptuellen Bildsprache abzubilden.