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Eugen Napoleon Nikolaus Prinz von Schweden und Herzog von Närke, einer der Söhne König Oscars II., gehört zu den bekanntesten schwedischen Malern und Kulturpolitikern um 1900. Sein aufsehenerregender Entschluß, Künstler zu werden, stand den gesellschaftlichen Normen des Adels vollkommen entgegen. Er studierte zunächst in Stockholm, ab 1887 in Paris und nahm an Ausstellungen in ganz Europa teil. Seine stimmungsvollen Landschaftsbilder, die meist Motive seiner Heimat zeigen, manifestieren den künstlerischen Wandel zu einer eigenständigen, modernen schwedischen Malerei am Ende des 19. Jahrhunderts. Doch Prins Eugen nahm auch als Sammler und Kulturpolitiker eine Vorreiter- und Vermittlerrolle ein.

Eine besondere Verbindung hatte Prins Eugen zu Deutschland. Er stellte in Berlin, Dresden und München aus. Wichtigste Bezugsperson war hier Alfred Lichtwark, der langjährige Direktor der Hamburger Kunsthalle. Spätestens seit 1903 korrespondierten die beiden regelmäßig und tauschten sich intensiv über Kunst- und Kulturfragen aus. Prins Eugen besuchte Lichtwark mehrfach in Hamburg, der Museumsdirektor war Gast am schwedischen Königshof. Lichtwarks architektonische und gartenplanerische Überlegungen flossen in die Gestaltung von Prins Eugens Wohnsitz Waldemarsudde in Stockholm ein. Auch unternahmen sie 1907 eine mehrtägige, gemeinsame Reise mit dem Automobil quer durch Deutschland, die durch einen fesselnden Bericht Lichtwarks überliefert ist. Häufig trafen sie sich bei ihrem gemeinsamen Freund Max Liebermann in Berlin. So ist die Freundschaft auch ein spannendes Zeugnis für den deutsch-schwedischen Kulturaustausch zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Das Projekt des Ernst Barlach Hauses soll einerseits Prins Eugen als Maler dem deutschen Publikum erstmals in einer Einzelpräsentation vorstellen und andererseits seine Rolle als Kulturpolitiker - insbesondere im Verhältnis zu Deutschland - dokumentieren. Es erscheint ein wissenschaftlicher Katalog. Als Autoren konnten die Spezialisten Dr. Cecila Lengefeld, Dr. Brigitta Eimer, Prof. Dr. Lars Olaf Larsson und Hans Henrik Brummer gewonnen werden.

Ein Großteil des künstlerischen Werks von Prins Eugen befindet sich heute im Museum Prins Eugens Waldemarsudde. Dort wurden gerade in den letzten Jahren wichtige Forschungen zum Verhältnis Prins Eugen und Deutschland betrieben. Es ist daher unser Bestreben, für das Projekt die Kooperation dieses Museums zu gewinnen.