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Provide it führt KunststudentInnen von unterschiedlichen Hochschulen zusammen und vermittelt zwischen ihnen. Einige bringen fertige Arbeiten mit, andere reagieren auf die Situation vor Ort und weitere stellen die Verbindung untereinander her. Die Ausstellung zeigt die verschiedenen aktuellen Arbeitsweisen der KunststudentInnen, die auf diese Form der Kooperation eingehen. Die konzeptuelle Offenheit ermöglicht Diskussionen über Differenzen und Überschneidungen der unterschiedlichen behandelten Thematiken der einzelnen künstlerischen Positionen.

Halle für Kunst e.V. fungiert dabei als Katalysator. Durch die Bereitstellung der Räumlichkeiten und der Infrastruktur steht eine Plattform zur Verfügung, auf der Studierende aus dem Bereich der Bildenden Kunst mit unterschiedlichen akademischen Hintergründen an einem Ort zusammenkommen, der offen ist für eigene Vorstellungen und Konzepte. Im Vordergrund stehen dabei ebenso Ansätze studentischer Selbstorganisation wie die Loslösung von Rollenverteilungen im klassischen Ausstellungsbetrieb.

Die Studierenden der HfbK in Hamburg waren an dem von Stephan Dillemuth initiierten Lebensreform-Projekt beteiligt und haben von Januar bis März 2004 den selbst begründeten temporären Ausstellungsraum "Die Blaue Kugel" mit einem intensiven Programm gefüllt. Nach einem bestimmten Schema wurden sowohl eigene Arbeiten gezeigt als auch die von Freunden. Zudem fanden Vorträge, Bar- und Filmabende statt. "Die Blaue Kugel" diente ihnen als Rahmen, um als Gruppe etwas zu initiieren, ohne als feste Künstlergruppe aufzutreten. Bei allen Projekten bleibt ihre individuelle Arbeitsweise bestehen. So auch bei der Lüneburger Ausstellung, für die sie ein gemeinsames Konzept entwickelt haben.

Während Annette Kelm in ihren Fotografien unterschiedliche Zeichen von Geschwindigkeit behandelt und in einem Moment festhält, dehnt Ulla von Brandenburg in ihren Kurzfilmen den Moment aus, indem sie nachgestellte Bildszenen filmt. Björn Beneditz fertigt Installationen und beschäftig sich mit Jugendkulturen in dörflicher Struktur. In seinen Zeichnungen bezieht sich Daniel Megerle auf vorhandene Bilder oder Landschaften, die er perspektivisch verändert. Roman Schramm macht aus eigenen Fotografieserien und gefundenen Bildern Künstlerbücher, die wie eine Ausstellung zu einem bestimmten Thema funktionieren. Während Malte Urbschat sich u.a. mit Strukturen des öffentlichen urbanen Raums und seiner Überwachung beschäftigt, thematisiert Hanna Schwarz in ihren Zeichnungen, Fotografien und Filmen den Wald als kulturgesellschaftlichen Spiegel der deutschen Geschichte. Julia Horstmann fängt in ihren Fotografien Situationen ein, die die heimliche Neugierde des Betrachters nicht befriedigen.

Simon Halfmeyer und Katrin Koslowski studieren bei Raimund Kummer. Während Koslowski von kleinteiligen Skulpturen zur Zeichnung kommt, in denen sie mentale Landschaften erschließt und Variationen der Dreidimensionalität untersucht, beschäftigt sich Halfmeyer u.a. mit fotografischen Elementen in der Zeichnung, mit konzeptionellen Ansätzen und mit Bildserien, in welchen das einzelne zugunsten der übergreifenden Bildidee in den Hintergrund tritt.

Katharina Arndt, Lisa Busche und Anne Heusel sind in der Klasse von Heinz-Günter Prager. Arndt verfolgt in ihren Arbeiten u.a. religiöse Fragen der Trennung zwischen Geist und Körper, die sie auf die Bestrafung des lüsternen Fleisches weiterführt. Busche untersucht in ihren letzten Arbeiten Überschneidungen von Malerei und Fotografie, die darin entstehenden Tiefenverhältnisse und die Form des großformatigen Plakatierens mit einzelnen DIN A4 Ausdrucken. Heusel greift das Alltägliche auf und bringt es durch Verfremdung in eine künstlerische Form. Besucher eines Weihnachtsmarktes wirken wie die Protagonisten eines Rembrandtgemäldes.

Wilma Knigge, Phillip Maiwald und Sebastian Rohrbeck kommen aus der Klasse Walter Dahn. Während Maiwald und Rohrbeck gemeinsam eine Installation fertigen, die einen Raum im Raum schafft, macht Knigge eine Aktion im öffentlichen Raum, wovon allein ein Artikel in der Lüneburger Landeszeitung zeugt.

Sandra Kuhne studiert in der Fotografieklasse von Dörte Eißfeldt. In ihrer Serie 'Riga' thematisiert sie unterschiedliche urbane Architekturen, die fremdartig an einem Ort zusammenfallen. Eine andere Fotografieserie spürt individuellen menschlichen Spuren nach, die in anonymisierten Plattenbauwohnungen hinterlassen wurden.

Karen Winzer studiert bei Raimund Kummer und Bogomir Ecker. Mit 'Studio Go' hat Winzer ihre eigene Filmproduktionsfirma gegründet und entwickelt so ihre eigene Kinowelt. Plakate weisen auf die Vorführung ihres Films 'Wishbones' in der Ausstellung hin.

Provide it wurde entwickelt im Rahmen eines Projektseminars im Fach Kunst- und Bildwissenschaften im FB Kulturwissenschaften an der Universität Lüneburg. Daran haben Daniela Eck, Julia Emmel, Katrin Dölle, Ulrike Gerhardt, Julia Hahn, Kathy von Klodt, Nina Kuzmierz, Nils Messner, Lena Ostermann und Anna Till teilgenommen.

Gefördert durch das Land Niedersachen, die Stadt Lüneburg, den Lüneburgischen Landschaftsverband.

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Provide it
Fragen der studentischen Selbstorganisation
Halle für Kunst in Zusammenarbeit mit StudentInnen der Akademien Hamburg, Braunschweig und Lüneburg
Projektentwicklung: Daniela Eck, Julia Emmel, Katrin Dölle, Ulrike Gerhardt, Julia Hahn, Kathy von Klodt, Nina Kuzmierz, Nils Messner, Lena Ostermann, Anna Till

Künstler: Katharina Arndt, Björn Beneditz, Ulla von Brandenburg, Lisa Busche, Simon Halfmeyer, Anne Heusel, Julia Horstmann, Annette Kelm, Wilma Knigge, Katrin Koslowski, Sandra Kuhne, Phillip Maiwald, Daniel Megerle, Sebastian Rohrbeck, Roman Schramm, Hanna Schwarz, Malte Urbschat, Karen Winzer