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Galeristen sind die Kunst. Eine nur auf den ersten Blick ernüchternde Antwort. Die weitere Fragen aufwirft:

Wie prägt der Kunstmarkt das Verständnis und den Begriff von Kunst? Kann sich die Kunst der kommerziellen Definitionsmacht entziehen? Verändert Kunst ihren Charakter, wenn sie zur Ware wird? Wie bewusst gehen Galeristen mit ihrer Rolle um? Gibt es unterschiedliche Herangehensweisen, Ziele und Strategien?

Das Projekt public/private präsentiert einen schmalen Grat des Kunstsystems: Die Galerie im Kehrwiederturm changiert für kurze Zeit zwischen öffentlicher und kommerzieller Galerie. Zwei kommerzielle Galerien aus Berlin, beide fest im Kunstbetrieb verankert, sind eingeladen, sich und die durch sie vertretenen Künstler und Künstlerinnen in der öffentlichen Galerie im Kehrwiederturm zu präsentieren und deren Arbeiten zugleich zum Verkauf anzubieten.

Die Galeristen sind dabei persönlich vor Ort, um Auskunft über ihre Galerien, ihre Arbeitsweise, ihr Selbstverständnis und die präsentierten Künstler und Künstlerinnen zu geben. Zudem wird die Ausstellung public/private begleitet durch eine Diskussionsveranstaltung über Macht und Markt, Tradition und Innovation sowie Funktion und Notwendigkeit von kommerzieller Kunstpräsentation.

Die eingeladenen Galerien arbeiten zwar beide professionell im Kunstbetrieb, sie unterscheiden sich jedoch in ihrer Arbeitsweise deutlich voneinander:

Die Galerie Wohnmaschine wurde von Friedrich Loock bereits 1988 in Ost-Berlin gegründet, sie vertritt heute ein breit gefächertes internationales Ausstellungsprogramm mit zeitgenössischen Künstlern und Künstlerinnen, die mit ihren Arbeiten narrative, fiktive und figürliche Tendenzen in der Kunst untersuchen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf zeitgenössischer japanischer Kunst. Mit den Jahren hat sich die Wohnmaschine außerdem sehr erfolgreich vernetzt, indem sie gemeinsam mit anderen internationalen Galerien Projekte in Basel und Los Angeles ins Leben gerufen hat.

Die Projekt-Galerie Echolot hingegen ist eine Produzentengalerie mit Annette Verena Freiin von Speßhardt als professioneller Galeristin. Das Projekt ist noch sehr jung: Erst im Jahr 2004 gegründet und zunächst auf zwei Jahre angelegt, verzeichnet es dennoch bereits große Erfolge. Dies ist wohl nicht zuletzt auf eine geschickt gewählte Struktur zurückzuführen - ein erfahrener Mentor, engagierte Förderer und Sammler und viele interessierte Kunstfreunde haben dazu beigetragen, dass Echolot schon nach halbjährigem Bestehen einen festen Platz in der Berliner Kunstszene erobert hatte.

Pressetext

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public/private
Galerie Wohnmaschine und Galerie Echolot mit durch sie vertretenen KünstlerInnen
Kurator: Thomas Kaestle

mit Alec Soth, Yoshihiro Suda, Miwa Yanagi ...