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QI ZHILONG wurde 1962 in Hohhot in der inneren Mongolei geboren. Er lebt und arbeitet in Peking. Dort beendete er 1987 sein Studium an der Central Academy of Fine Arts, Beijing. Anfang der 90er Jahre arbeitete er im chinesischen Künstlerdorf Yuan Ming Yuan, was für seine weitere künstlerische Entwicklung von großer Bedeutung war. Heute gehört Qi Zhilong zu den bedeutendsten und erfolgreichsten Künstlern der chinesischen Gegenwartskunst. In seinen Arbeiten zeigt er stets Portraits junger Chinesinnen, die in Uniform mit „Mao-Mütze“ gekleidet sind. Der Betrachter schaut den portraitierten Frauen meist direkt in die makellosen Gesichter, deren Blick oft kokett oder verspielt erscheint. Die auf den Bildern gezeigten jungen Frauen wirken weltoffen und sie tragen die Uniform wie ein „modisches Accessoire“, ohne einen Mao-Kult zu verkörpern. Qi Zhilong ist es gelungen mit seinen Werken eine Brücke zu schlagen zwischen der Tradition der alten „Mao-Zeit“ und der heutigen Konsumgesellschaft. Dies zeigen besonders die aktuellen Arbeiten, die in der Ausstellung "Recent Works" vom 20. Oktober bis 24. November 2006 in der Galerie Frank Schlag & Cie zu sehen sind. Die Uniform – außer der Mütze – wird abgelöst von modischer Kleidung – elegant und zurückhaltend zugleich. Mit diesem bildnerischen Detail dokumentiert er eine weitere Entwicklung der mittlerweile sehr weltoffenen chinesischen Gesellschaft. Die Präsentation der Werke von Qi Zhilong in der Galerie Frank Schlag & Cie. ist die erste Einzelausstellung des Künstlers in Deutschland. Zugleich können seine Arbeiten auch in der Hamburger Kunsthalle in der Ausstellung „Mahjong – Chinesische Gegenwartskunst aus der Sammlung Sigg“ betrachtet werden. Auf dem gleichnamigen Katalog zu dieser großartigen Gruppenausstellung, die zuvor im Kunstmuseum Bern gezeigt wurde, ist ein Werk von Qi Zhilong auf dem Umschlag abgebildet.

EVA SCHWAB , geboren 1966 in Frankfurt am Main, begann 1989 ihr Studium der Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Markus Lüpertz und beendete 1995 das Studium als Meisterschülerin. 1991 erhielt sie den Kunstförderpreis des Kunstvereins Düsseldorf, 1992 Aufenthaltsstipendium, School of Visual Art, New York und 1993 Stipendium der Cité Internationale des Arts, Paris des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, NRW. 2002 führte sie eine Gastdozentur an der Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten, Den Haag aus. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.

In ihren Arbeiten seit 2000 „rekonstruiert“ Eva Schwab ihre Erinnerungen an ihre eigene Kindheit und Jugendzeit, die sie in ihrem Familienalben in Form von Fotografien findet. Auch ihre beiden Kinder, Marie und Frederic sind ein wichtiger Bestandteil ihrer Bilder.

Eva Schwab erlaubt sich mit der Werkgruppe der „Nachbilder“ die unvoreingenommenen Zeugen und Dokumente der Vergangenheit umzuformen. Ihre Absicht ist das Wesentliche, was Bestand hat zu erfassen, um das Damals und Heute in der Erinnerung mit der gegenwärtigen Wahrnehmung zu beleben und zu rekonstruieren. Sie bemerkte, dass Zeit und Vergessenes überwindbar sind, aber auch dass Vergangenes immer authentisch aufbewahrt und wiederbelebt werden kann durch die objektive Empfindung und Entfaltung des autobiografischen Gedächtnisses.

So soll der Betrachter die Bilder auf sich wirken lassen. Sie werden ihm das sagen, was sie zu sagen haben.

In der Ausstellung „Nachbilder“ vom 20. Oktober bis 24. November 2006 werden Arbeiten aus den letzten zwei Jahren präsentiert. Es ist die zweite Einzelausstellung der Künstlerin in der Galerie Frank Schlag & Cie. in Essen.

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Qi Zhilong "Recent Works"
Eva Schwab "Nachbilder"