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Am Dienstag, 14. April, 18 Uhr, wird im Kunstraum Engländerbau in Vaduz die neue Ausstellung von Rachel Lumsden unter dem Titel „Man and Beast“ eröffnet. Einführung Uwe Wieczorek. Erstmals präsentiert die in St. Gallen lebende englische Malerin Rachel Lumsden eine spezifische Auswahl ihres Werks in Liechtenstein. Dabei kommt die Weiträumigkeit des Engländerbaus ihren sowohl gross- als auch kleinformatigen Gemäldeserien entgegen, in welchen sie mit ebenso eindringlicher wie befremdlicher Bildhaftigkeit auf den Konflikt der in Mensch und Tier, in Zivilisation und Natur angelegten Gegensätze zielt. Den Gemälden steht begleitend ein von ihr gedrehter Film mit dem Titel „Raubtierhaus“ zur Seite. Der unmittelbaren Faszination durch das, was Rachel Lumsden in ihren Gemälden zur Darstellung bringt, folgt schnell ein Gefühl des Unbehagens. Die Qualität der Malerei, auf Begabung und klassischer Ausbildung an der Londoner Royal Academy beruhend, geht Hand in Hand mit einer existenziell herausfordernden Thematik, in die sich der Betrachter untrennbar verstrickt sieht. Eben darin liegt das Unbehagen begründet; doch auch darin, dass Lumsden keine Lösungen anbietet, sondern lediglich auf die teils offenkundigen, teils verborgenen “brutal facts“ hinweist: auf den täglichen Überlebenskampf der Kreatur; auf die Manipulation, den Missbrauch und die Bedrohung der Kreatur durch den Menschen, der selbst wiederum ein bedrohtes Geschöpf ist; auf die plötzliche Abgründigkeit und Lächerlichkeit scheinbar so vertrauter Alltagsgegenstände wie Talismane, die in Tiergestalt an den Rückspiegeln von Autos hängen. Bei der Suche nach Bildmotiven schöpft Lumsden, sofern sie nicht der gesehenen Wirklichkeit oder der eigenen Vorstellungskraft entnommen sind, aus Werken der bildenden Kunst, aus Märchenbuchillustrationen und aus dem Internet. Auch Film und Fotografie sind wichtige Anregungsquellen. Mit den im Engländerbau ausgestellten Serien „Bird Wars“, „Dashboard Talisman“ und „Silent Inhabitants“ („Schmarotzer“) macht Lumsden deutlich, dass zwischen dem Schönen und dem Schrecklichen, dem Vertrauten und dem Fremden, dass zwischen Gelingen und Versagen, zwischen Chance und Katastrophe nur ein schmaler Grat verläuft. Auf diesen Grat hinzuweisen, ihn anschaulich zu machen, ist Anliegen ihrer Bilder.

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Rachel Lumsden
MAN AND BEAST