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Unverwechselbar sind Günter Walters Zeichnungen im Kosmos der Konkreten Kunst angesiedelt, diejenigen von Rainer Thomas im Kosmos der organischen Abstraktion. Bemerkenswert ist die gleiche „Temperatur“ und Intensität: Voller Zärtlichkeit wird das Medium Zeichnung auf unterschiedlichen Wegen radikal verabsolutiert. Die unlösbare Frage nach dem schöpferischen Prozess erfährt in der Gegenüberstellung einen kleinen, aber nicht völlig unbedeutenden Erkenntnisgewinn. Gerade weil sich diese Zeichnungen auf jede nachvollziehbare Weise gegenpolig verhalten, beweisen sie eine große Geistesverwandtschaft.

Die Ergebnisse sind unterschiedlich, jedoch ähneln sich Weg und Wirkung auf verblüffende Weise: Das Medium verschließt sich jeder Verbalisierung und "nichts verweist auf Dinge der sichtbaren Welt"(Nicoletta Torcelli über Günter Walter), denn "das Sehen, nicht Gesehenes wird verzeichnet" (Klaus Treuheit über Rainer Thomas), ganz im Sinne der klassischen Formel moderner Ästhetik: „A poem should not mean / But be.“ (A. MacLeish, Ars Poetica).

Nach drei Jahrzehnten kommt es wieder zu einer gemeinsamen Ausstellung der ehemaligen Studienkollegen, nun in Fürth, der Stadt, in der der eine lebt - Rainer Thomas, geboren 1951 in Weißenburg – und aus der der andere stammt – Günter Walter, geboren 1943, lebt in Freiburg.