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Raissa Venables *1977, New York « wie in einem bizarren, leicht unheimlich wirkenden Film voller Labyrinthe » schrieb die Berliner Zeitung. Furcht einflößende Treppenhäuser und bizarre Räume, deren Farben überwältigen, wirken auf den ersten Blick wie Filmstills. Es ist das beeindruckende Werk der jungen New Yorker Fotografin Raïssa Venables.

Was formal wie eine Fortsetzung amerikanischer Maltradition im Stil eines David Hockney oder Edward Hopper oder wie ein kubistisches Bildwerk zu sein scheint, ist bei näherer Betrachtung ein ausgeklügeltes fotografisches Projekt: Alltägliche Orte und deren prägender Einfluss auf die Menschen reizen die junge Fotografin. Venables nimmt sich ihrer an, indem sie z.B. ein Treppenhaus aus allen erdenklichen Winkeln fotografiert. Dann legt sie die Einzelfotos zu einem Bildteppich zusammen und verarbeitet ihn schließlich am Computer zu einem neuen, großformatigen Foto. Heraus kommt ein fotografisches "Portrait" eines Raumes, eine "Geschichte des Ortes". Realität ist die Summe der Perspektiven, die der Betrachter einnimmt. Fotografie ist für die Künstlerin immer auch eine tief greifende emotionale Auseinandersetzung mit ihrer Umgebung.

"Mit Raïssa Venables Arbeiten stellen wir das Werk einer Künstlerin vor, welche die technischen Möglichkeiten digitaler Fotografie konsequent ausreizt. Aus Folgen von Einzelansichten werden multiperspektivische Räume komponiert. Übergänge werden geglättet und so verschränkt, dass sich im Ergebnis Interieurs zeigen, deren Plausibilität einer eigenen Logik folgt. Raïssa Venables weiß um die emotionale und die räumliche Wirkung von Farbe und setzt diese gezielt zur Herstellung ihrer perspektivischen Konstruktionen ein. Warme Farben drängen im Regelfall nach vorn, kühle bleiben im Hintergrund. Indem sie dieses Verhältnis im Zusammenwirken mit stürzenden Linien und schrägen Perspektiven verkehrt, treibt sie ein täuschendes Spiel mit der Wahrnehmung des Betrachters.

In Kooperation mit den Kunstvereinen Ulm, Ludwigshafen und Oldenburg sowie der Städtischen Galerie Waldkraiburg ist bei Hatje Cantz ein Katalog erschienen. Hard Cover, 96 Seiten mit 30 Abbildungen. Zur Realisation trug die Galerie Herrmann & Wagner, Berlin bei.

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Raissa Venables
fotografische Arbeiten 2001 bis 2007
Kuratorin: Gudrun Thiessen-Schneider