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Pressetext:

Ransome Stanley leistet mit seinen Tafelbildern einen originellen Beitrag zur kunsthistorischen Debatte um das Bild im Bild. Man weiß als Betrachter nie so genau auf welcher räumlichen Ebene man sich mit seinem Blick befindet. Sehen wir den kleinen Jungen mit der Halskrause durch eine Wandöffnung? Ist das Ganze ein Bild, das an der Wand hängt oder schaut eine reale Person in den Spiegel und wir sehen ihr Spiegelbild? Sobald der Künstler uns einen dreidimensionalen Raum eröffnet, in dem wir scheinbar reingehen können, wirft er uns wieder auf die zweidimensionale Ebene des Bildes zurück. Ebenso bei der Zeichnung weiß man nicht, ob sie sich auf der gemalten Wand befindet, also mitten im repräsentierten Bildraum, oder ob sie schlicht eine Künstlerzeichnung auf Leinwand ist.

Ransome Stanley lässt sich nicht auf einen Stil festlegen. Er arbeitet zeichnerisch-linear in einer Art, die aus Naturkunde-büchern des beginnenden 20. Jahrhunderts stammen könnte und genauso virtuos mit lässig gestischem Schwung im Sinne der klassischen Moderne. Gleichzeitig schafft er flächig gemalte Bildräume, deren sachlich narrative Malweise er wieder bricht, indem er etwas Zweidimensionales entgegensetzt.

Für seine Collagentechnik benutzt er Bilder unserer Kulturgeschichte. Im Gegensatz zu vielen anderen sucht er die ikonografischen Bezüge aber nicht nur in den allzu bekannten Medienbildern aus Film und Werbung, sondern zusätzlich in seinen eigenen afrikanischen Wurzeln. Westliche Afrikabilder und bestimmte kolonial geprägte Klischeebilder von Exotik werden frech inszeniert und zu neuen Bilderfindungen zusammengefügt.

Der heute in München lebende Künstler Ransome Stanley wurde 1953 in London als Sohn eines nigerianischen Journalisten und einer Deutschen geboren. Von 1975 bis 1979 studierte er an der Merz-Akademie Stuttgart und war später Meisterschüler bei Professor Merz. Er war bereits in zahlreichen Ausstellungen vertreten, zuletzt in Brüssel bei dem großen Ausstellungsprojekt Black Paris - Black Brussels.

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Ransome Stanley