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Die Kunsthalle Düsseldorf und der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen haben in den vergangenen Jahrzehnten auf lokaler, überregionaler und internationaler Ebene zu einer fruchtbaren Entwicklung der Gegenwartskunst beigetragen. Unter einem Dach vereint begreifen die beiden Institutionen die erste gemeinsame Ausstellung nach der Renovierung des Gebäudes (2001/02) als Fortsetzung einer Ausstellungspraxis, die bereits seit den 1970er Jahren mit der gemeinsamen Präsentation aktueller Düsseldorfer Positionen verfolgt wird.

Für die gemeinsame Ausstellung wurden sieben Künstlerinnen und Künstler unterschiedlichen Alters – etabliert oder noch weitgehend unbekannt – eingeladen, das Gebäude zu ‚besetzen’ und die Architektur des Gebäudes in ihre künstlerischen Interventionen zu integrieren. Die Auswahl der Künstler vereint Positionen, die sich dem Ort in verschiedenen Medien auf unterschiedliche Weise annähern. Sie reflektieren Fragen nach der Bedeutung des Räumlichen und des Umgangs mit Räumen innerhalb der bestehenden Architektur. Alle eingeladenen Künstler stehen in Bezug zu Düsseldorf, sie haben an der hiesigen Kunstakademie studiert, leben oder lehren hier.

Rita McBride – gebürtige Amerikanerin und seit 2003 Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf – erweitert die Architektur des Gebäudes durch eine wabenartige Skulptur, deren organisch geometrische Formen sich sublim an die bestehende Betonarchitektur des Ausstellungsraums anschmiegen. Dirk Skreber – Preisträger der Nationalgalerie für junge Kunst im Jahr 2000 – entwirft ein räumliches Szenario, das die situative Bedrohung, die in seinen Gemälden aufscheint, weiterentwickelt. Die Arbeit versetzt den Besucher in einen Zustand der Verunsicherung und manipuliert dabei die Situation des Betrachters und seinen Blick ganz unmittelbar. Katharina Grosse nutzt die vorhandene Architektur als Träger ihrer großformatigen Arbeiten in Sprühtechnik und verwandelt die räumlichen Begrenzungen in ein schillerndes Bild. Gleichzeitig löst sie durch ihr Werk den gegebenen Raum und seine Dimensionen durch die malerische Oberfläche auf. Die Bildhauerin Paloma Varga Weisz richtet ein skulpturales Ensemble ein, dessen Zentrum eine von der Decke hängende Figur bildet. Handgeschnitzte Holzskulpturen und Bänke erinnern an reich dekorierte Chorgestühle, verweisen aber ebenso auf die brutalistische Architektur der Kunsthalle. Die junge Malerin Therese Schult schichtet hinter und vor einem seidenen, bemalten Vorhang Malereien auf Leinwand, Wand und Papier und inszeniert diese zu einer bühnenartigen Situation. Hendrik Krawen stellt in seiner Malerei bildfüllende Fassaden oder landschaftliche Versatzstücke in irritierenden Kompositionen dar, die von eigenwilliger Farbgebung sind und in denen sich abstrakte Monochromie und Detailpräzision verbinden. Seine poetisch malerischen Umdeutungen von Architektur und Landschaft konfrontiert der Künstler im Seitenlichtsaal mit den realen, gegenüberliegenden Häuserfassaden der Neustraße. Lee Thomas Taylor – zurzeit Stipendiat der Kunststiftung in Amsterdam – installiert verschiedene skulpturale Arbeiten sowohl in den Ausstellungsräumen als auch im Außenbereich auf dem Grabbeplatz. Seine Eingriffe und Skulpturen sind Zwischenresultate einer sich ständig in Bewegung befindenden Transformation von Materialien, Funktionen und Bedeutungen.

Zur Ausstellung erscheint im Januar 2005 ein Katalog, der die Ausstellung dokumentiert.

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gemeinsame Ausstellung mit der Kunsthalle Düsseldorf

Künstler: Katharina Grosse, Hendrik Krawen, Rita McBride, Therese Schult, Dirk Skreber, Lee Thomas Taylor, Paloma Varga Weisz