press release only in german

Realismus mit Schleife
(ausgehend vom Werk Chris Reineckes)

23.02.2019 — 19.05.2019

Vom 23. Februar bis zum 19. Mai zeigt der Kunstverein Harburger Bahnhof die Gruppenausstellung „Realismus mit Schleife“ mit Juliette Blightman, Ellen Gronemeyer, KAYA, Martin Kohout, Katrin Mayer, Chris Reinecke und Pablo Schlumberger. Die Künstler_innen betrachten auf unterschiedliche Weisen und in unterschiedlichen Medien - Malerei, Zeichnung, Video, Skulptur und Installation - die Kreisläufe und Dynamiken, die sich in die Spannungen zwischen Subjekt und Realität einschreiben. Was als Realität begriffen wird, ist dabei ein fragiles Zusammenspiel verschiedener Bedingungen und Beziehungen, das subjektive ebenso wie gesellschaftlich-kulturelle und auch technische Filter durchläuft.

Die Schleife im Ausstellungstitel ist dem Werk von Chris Reinecke (*1936) entlehnt. Eine gewachsene Faszination für ihre Arbeiten von den 1960er Jahren bis heute hat den Anstoß für diese Gruppenausstellung gegeben, die sie aber nicht als historische Ausgangsposition sieht, sondern als Teil einer intergenerationellen, gegenwärtigen Kunstproduktion.

Realismus verstrickt sich notwendig in seine Gegenwart. In Arbeit und Zeit, Beobachtungen, Bilder und Techniken, Körper und Identitäten, und in Räume. Er hat einen Beobachtungsstandpunkt und ein Material, mit dem er umgeht, das auch ein gesellschaftliches Material ist. Das Verstricken beinhaltet eine Nähe zu dem, was ist, aber auch eine Distanz, die nicht unbedingt Sicherheit, aber einen offenen Raum bietet. In ihm kann nach einem Verstehen und nach einem Dialog gesucht werden, in denen Verfallsdaten und Wertigkeiten enthalten sind. Schleifen, die gebunden und gelöst werden können und immer eine Aufforderung sind.