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Eröffnung: Sa 21. 6. 2008, 11.00 Uhr Die Künstlerin ist anwesend.

Das MdM Rupertinum zeigt anlässlich der von Rebecca Horn ausgestatteten Inszenierung von Salvatore Sciarrinos Oper „Luci mie traditrici“ in der Kollegienkirche (Salzburger Festspiele) eine repräsentative Auswahl aus ihrem Schaffen: großformatige Körperzeichnungen, die sie als „Bodylandscapes“ bezeichnet, und gefühlsbetont aufgeladene skulpturale Objekte der letzten Jahre geben einen Einblick in ihr umfangreiches Schaffen und werden durch eine Auswahl an kleinformatigen Zeichnungen sowie frühen Filmen ergänzt. Viele der ausgestellten Objekte und Zeichnungen haben im MdM Rupertinum Première.

Ob in den ersten Performances und Filmen, Skulpturen, Rauminstallationen, Zeichnungen oder Fotoübermalungen, das Oeuvre der deutschen Künstlerin Rebecca Horn setzt sich seit den 1970er Jahren intensiv mit dem Raum, dem menschlichen Körper und seiner Übersetzung in kinetische Objekte auseinander, lotet die Grenzen von Raum und Zeit aus. Fundstücke, mechanische Apparate und oftmals malerische Eingriffe sind die Elemente, aus denen ihre Kästen und bewegten Skulpturen entstehen. Sie scheinen sich aus ihrer ursprünglichen Funktion und ihrer Materialität zu lösen und von Rebecca Horn in eine immaterielle Metaphorik ständiger Transformation überführt zu werden. Nicht selten liegen diesen Werken mythische Bilder, kulturgeschichtliche, literarische, geistige oder politische Bezüge zugrunde. Dem bewegten skulpturalen Oeuvre steht ein umfangreiches zeichnerisches Schaffen gegenüber, das diesem vorerst entgegengesetzt zu sein scheint: Die Zeichnungen sind Ausdruck intensiver Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper generell und dem eigenen im Speziellen, mit Erotik und Identität, die auf mitunter sehr expressive und lyrische Weise im Sinne eines „abstrakten Symbolismus“ (Donald Kuspit) umgesetzt werden. Besonders in der Zeichnung spiegelt sich das Spannungsverhältnis zwischen konzeptuellen und performativen Aspekten im Schaffen Rebecca Horns wieder.

Die 1944 geborene Rebecca Horn wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. wurde ihr 1992 als erster Frau der Kaiserring der Stadt Goslar verliehen. Sie ist seit 1984 in zahlreichen internationalen Ausstellungen vertreten. Zu den wichtigsten Einzelausstellungen zählen die Retrospektive im Solomon R. Guggenheim Museum, New York, 1994, die in adaptierter Form 1995 in der Kunsthalle Wien (unter der Leitung von Toni Stooss) zu sehen war, „Bodylandscapes. Zeichnungen, Skulpturen, Installationen 1964 – 2004“ im K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Düsseldorf, 2004, „Rebecca Horn – Zeichnungen“ im Exhibition Centre, Centro Cultural de Bélem, Lissabon, Portugal, 2005, die Retrospektive im Martin-Gropius-Bau Berlin, 2006, sowie die jüngste Ausstellung „Jupiter im Oktogon“ im Museum Wiesbaden anlässlich der Übergabe des Alexej von Jawlensky-Preises der Landeshauptstadt Wiesbaden 2007. Zur Ausstellung erscheint die reich bebilderte Publikation „Love and Hate“ in der Edition Rupertinum mit einem Vorwort von Toni Stooss, einem Essay von Peter Stephan Jungk sowie poetischen Notizen von Rebecca Horn