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Im Jahr 2009 sind 20 Jahre seit dem Mauerfall vergangen, das vereinte Deutschland ist jedoch bis heute in vielerlei Hinsicht noch ein geteiltes. Während Westdeutschland im Verhältnis nur beiläufig durch die Wende beeinflusst wurde, geht mit dem langsam voranschreitenden Prozess der Vereinigung das Schwinden der ostdeutschen Identität einher, besonders sichtbar am Verlust etlicher Identität stiftender Bauten. Die Welle der sog. Ostalgie in den 1990er Jahren lässt sich als Versuch betrachten, diese Entwicklungen aufzuhalten. In künstlerischen Arbeiten der letzten Jahre finden sich nun häufig Rekonstruktionen von Orten, Situationen und Ereignissen aus der DDR und der Zeit nach 1989, die ins Gedächtnis zurückrufen, was an Sichtbarkeit verloren hat und damit eine neue Möglichkeit der Reflektion bieten. Die in der Ausstellung Reconstructed ZONE versammelten Positionen bewegen sich dabei vornehmlich im privaten Erlebnisbereich und bilden die politischen Verhältnisse nur beiläufig ab. Dieses bewusst gewählte Spektrum soll die polarisierte Darstellung der DDR zwischen brutalem Überwachungssystem und biederem Kuschelstaat erweitern. Mit dem Zusammentreffen von in der DDR sozialisierten Künstlern und solchen aus anderen Ländern, werden subjektive Erfahrungen und Umgangsweisen mit Beobachtungen und Interessen von außen ergänzt und damit der Diskurs auch um die Frage der Aneignung bzw. der Interpretation von Geschichte erweitert.

Künstler: Lenka Clayton (GB) Nina Fischer / Maroan el Sani (D) Dora García (ES) Sven Johne (D) Sandra Kuhne (D) Andrea Pichl (D) Tamiko Thiel / Teresa Reuter (USA/D)

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Reconstructed ZONE
Aktuelle Kunst zur DDR und danach
Kurator: Anne Kersten

Künstler: Lenka Clayton, Nina Fischer / Maroan el Sani, Dora Garcia, Sven Johne, Sandra Kuhne, Andrea Pichl, Tamiko Thiel / Teresa Reuter