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Im April 2003 öffnete in Berlins Mitte die Produzentengalerie rekord. Zwölf junge Künstlerinnen und Künstler (David Adam, Antje Blumenstein, Juliane Duda, Jana Franke, Katrin Hoffert, Lisa Junghanß, Matthias Kanter, Oliver Neumann, Cornelia Renz, Jenny Rosemeyer, Bodo Schlack, Wiebke Maria Wachmann), AbsolventInnen aus Dresden, Leipzig und Berlin, einten ihre Kräfte und organisierten mittlerweile 17 Ausstellungen in ihren Räumen. Die galerie baer lud die rekord-Künstler David Adam, Antje Blumenstein, Lisa Junghanß, Matthias Kanter und Jenny Rosemeyer zu einer Gruppenausstellung back to the roots an den Ort ihrer Ausbildung nach Dresden ein.

In einer mit elektronischen Bildsystemen aufgeladenen, vernetzten und unübersichtlichen Welt setzt David Adam wieder auf die Poesie des Details, auf die Langsamkeit des Blicks. Hinter dem Bildgegenstand verbirgt sich die Schönheit des Objektes, die Systematik der Malerei, sprich die Formung von Fläche, Linie und Farbe (Peter Lang).

»Der Maßstab bin ich«, verkündet Antje Blumenstein ganz ohne Hybris und meint damit ihren eigenen Körper … Ihre Plastiken scheinen bestellbare Prototypen zu sein, mit denen beliebige Raumsituationen in beliebiger Zahl sachlich ausgestattet werden können … Bei aller Nüchternheit indes vervollständigt stets die Idee von Leiblichkeit die multiplen Leerstellen der Elemente (Susanne Altmann).

Lisa Junghanß beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit dem alltäglichen Horror Vacui. Unter Verwendung verschiedener Medien fordert sie den Betrachter zur Eigenreflexion. Als Protagonistin ihrer Arbeiten schlüpft Lisa Junghanß in diverse Alter Egos, die sich in einer Welt urbaner Dekadenz bewegen. Reflexion oder Provokation? Lisa Junghanß’ Arbeiten geben keine Antworten. Sie hinterfragen direkt.

Matthias Kanter erzählt mit den Mitteln der Malerei. Farbe als Inhalt, entstanden in einem Prozess, der den Künstler überzeugen muss. Konzeptionelle Klarheit führt im besten Fall zu Wortlosigkeit. Gegenständliches ist Vorwand für Malerei, aber eine bestimmte Materialisierung/Präsenz von Wirklichkeit braucht eine Idee von Farbe, um nicht nur von sich selbst zu erzählen. Dabei arbeitet Kanter in Serien, die im Kontext zu Orten entstehen.

Ausgehend von den Scherenschnitten, Basis der Arbeiten von Jenny Rosemeyer, weitet sich ihre künstlerische Auseinandersetzung zunehmend auf andere Medien aus. Ungeachtet stilistischer Variationen stellt sich die Künstlerin die Frage nach Realität als veränderte Konvention der bisherigen Sicht- und Interpretationsweisen. Im Einzelnen geht es um das Installieren von atmosphärischen Welten in unterschiedlichen Räumen, Kontexten und Zeiten.

Pressetext

only in german

rekord° 5/12

mit David Adam, Antje Blumenstein, Lisa Junghanss, Matthias Kanter, Jenny Rosemeyer