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Für Rémy Zaugg hat die Kunst keinen Zweck an sich, sondern sie hilft dem Menschen, sich in der Welt zu orientieren und die Welt zu gestalten. Es ist nicht nur das Sehen, sondern die Wahrnehmung mit allen Sinnen, die hier gefragt ist. Nur durch die Wahrnehmung und in der ständigen Auseinandersetzung mit ihren stets neuen Bedingungen entsteht das künstlerische Werk, das ohne die Welt nicht existieren kann, aber auch die Welt erst hervorbringt.

Anlässlich seines 10. Todestages widmet das Museum für Gegenwartskunst Siegen diesem universellen Werk nun eine umfassende Retrospektive.

Rémy Zaugg ist einer der wichtigsten Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts. Für den im französischsprachigen Schweizer Jura geborenen Künstler galt die Malerei stets als eine Art Grundlagenforschung für die ‚angewandten‘ Projekte, ob nun in der Architektur, in der Urbanistik oder in der Konzeption von Ausstellungen. Entsprechend zeigt die Ausstellung in erster Linie Bilder – Malerei und Siebdruck – aber auch das monumentale Zeichnungswerk „Die perzeptiven Skizzen eines Bildes“– sowie zwei Videoarbeiten und zwei städtebauliche Projekte; letztere entstanden in Zusammenarbeit mit den bekannten Schweizer Architekten Herzog & de Meuron. Der Ausstellungskatalog erweitert die Perspektive vor allem mit Auszügen aus den umfassenden Texten des Künstlers.

Die Ausstellung wird realisiert in einer Zusammenarbeit mit der Reina Sofia, Madrid (Ausstellung 7. April - 28. August 2016), und wird begleitet von einem Symposium, das die malerische Position von Rémy Zaugg in aktuellen Bilddiskursen verortet.