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Der aus China stammende, seit 1986 in Deutschland lebende Künstler Ren Rong ist ein Grenzgänger zwischen den Kulturen. Geboren 1960 in Nanjing/ VR China studierte er nach einem traditionell ausgerichteten Kunststudium in seiner Heimatstadt von 1989 bis 1992 ein weiteres Mal an der Kunstakademie Düsseldorf (Meisterschüler bei Fritz Schwegler). Erst am Ende dieses Studiums lernte er die Papierschnitte von Matisse kennen. Den Prägungen entsprechend verschmelzen bei Ren Rong Motive und Techniken der jahrhundertealten chinesischen Volkskunst des Papierschnitts mit seriellen und konzeptuellen Prinzipien der zeitgenössischen Kunst. Der Papierschnitt hat im letzten Jahrzehnt eine Wiederauferstehung erfahren (praktiziert von Felix Droese bis Kara Walker). Papierschneiden: das ist für Ren Rong wie zeichnen mit der Schere.

Mit dem sogenannten Pflanzenmenschen, der auch der Ausstellung ihren Titel gibt, hat der Künstler eine Metapher für die Produktivität der Natur wie des kulturellen Lebens geschaffen. Die Kunstfigur Pflanzenmensch kann männlich oder weiblich sein, androgyn oder janusgesichtig, und sie kann als Figurengruppe vorkommen. Der Allgegenwart der Comicfiguren eines Keith Haring ähnlich, überlagert, durchdringt, verwebt der Pflanzenmensch die großformatigen Fotocollagen oder Lackbilder, treibt sein Unwesen zwei- oder dreidimensional, schlüpft in unterschiedliche Rollen, kommentiert, illustriert, kritisiert oder beschwört das Bildmaterial aus Ost und West, aus Politik und Künstlerbiografie, das einer interkulturellen Kunstkammer vergleichbar von Ren Rong in seinen Bildern, Zeichnungen, Skulpturen u.a.m. ausgebreitet wird.

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