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Mit dem in diesem Jahr entstandenen Projekt Clown Cube begegnet uns eine Auseinandersetzung mit dem Medium Malerei, das sich weiteren Medien annähert: Auf photographisch-performative Weise erschafft Luckhardt ein 3D-Gemälde, in dem er sowohl im Innersten agiert, als auch selbst zu einem Teil des Werkes wird.

Der Clown Cube besteht aus mit Leinwand bespannten Seitenwänden, Decken und Boden, die, in clowsnesk anmutender Farbgebung, mit Lackfarbe überzogen wurden. Der so entstandene Raum erinnert an einen Rubik's Cube, bei dem die verschiedenfarbigen Seiten nach innen geklappt sind.

Für die Umsetzung bewegte sich René Luckhardt selbst im Raum; den Körper als Ganzes als Malwerkzeug nutzend: Die Farbe wird an die Wand geschmiert und gespuckt, vom Körper abgeklatscht und mit dem selben verrieben, oder an die Wände geworfen.

Die Motiv des Clowns fand sich zuletzt in Form von eigenwilligen Gemälden in Luckhardt's Arbeit wieder. Die Faszination der Figur liegt in ihrer Absurdität, dem Unvorhersehbaren und Irritierenden und in der Spontanität der Aktion - Parallelen zum Dasein des Künstlers. Künstler und Clown sollen unterhalten, überraschen und im besten Fall zu einem befreienden Lachen verhelfen. Nichtvorhersehbare Gesten des Clowns spiegeln sich in der spontanen Malerei des Künstlers.

Der Clown Cube ist eine Zusammenführung und Ausweitung verschiedener vorangegangener Arbeitsweisen des Künstlers: 2011 hat Luckhardt mit seiner Arbeit Keller Kolored Kandy Klowns sein Atelier nachgebaut und seine gesammelten Clownbilder als Rauminstallation präsentiert. Im Jahr zuvor hat er Repliken von historischen Wandmalereien als Modelle nachgebaut, so z.B. Aleister Crowley‘s Chambre des Cauchemars. Die Grundidee der Körpereinsatzes stammt bereits aus dem Jahr 1996: Damals hat Luckhardt seinen Körper mit Farbe bemalt, als Leinwand genutzt, und in für Egon Schiele typischen Posen abfotografiert.

René Luckhardt lebt und arbeitet in Berlin. Er begründete 2011 den Ausstellungsraum Wonderloch Kellerland, der inzwischen bereits eine Dependance in Los Angeles hat. Der Photograph Jurgen Ostarhild hat die mehrstündige Performance René Luckhardt's Clown Cube gefilmt. Sein daraus entstandender Film ergänzt die Ausstellung.

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Clown Cube