Rhetorik und Suggestion

Der Film /Das Himmlerprojekt/ (2000) von Romuald Karmakar zeigt die Reinszenierung einer Rede des Reichsführers-SS Heinrich Himmler durch den Schauspieler Manfred Zapatka. Der Schauspieler Manfred Zapatka trägt eine Rede des Reichsinnenministers und Reichsführer-SS Heinrich Himmler vor, die dieser am 4. Oktober 1943 im Goldenen Saal des Schlosses von Posen vor zweiundneunzig SS-Offizieren hielt. Manfred Zapatka ahmt Himmler nicht nach, er trägt keine Uniform, sondern schwarze Zivilkleidung und steht unspektakulär vor einer grauen Wand. Die Rede ist so selbstgerecht und unglaublich, dass es keiner dramaturgischen Effekte bedarf, um den Zuhörer schaudern zu lassen.

Ein Kapitel des Projektes: Bühne des Lebens – Rhetorik des Gefühls. Eine Annäherung in sieben Kapiteln

Die Städtische Galerie im Lenbachhaus zeigt eine umfangreiche Gruppenausstellung mit dem Titel >Bühne des Lebens – Rhetorik des Gefühls. Eine Annäherung in 7 Kapiteln< Sechs vorbereitende Veranstaltungen (Kapitel I-VI) führen auf eine Ausstellung (Kapitel VII) hin, die am 8. April 2006 im Kunstbau eröffnet. Das Projekt reagiert auf eine Tendenz in der internationalen Gegenwartskunst, die Inszenierung von Gefühlen in den Mittelpunkt der künstlerischen Praxis zu setzen. Kuratiert von Nicolaus Schafhausen, dem Gründungsdirektor der European Kunsthalle in Köln und Direktor des Witte de With, Center for Contemporary Art in Rotterdam.

Die weiteren Kapitel finden am 7. Februar mit Lars Bang Larsen und am 21. Februar mit Juliane Rebentisch im Foyer des Lenbachhauses statt. Kapitel VI, eine Szenische Installation des neuen Romans von Matias Faldbakken durch Schauspieler der Münchner Kammerspiele in Kooperation mit dem Blumenbar Verlag München findet am 7. März im Kunstbau und Kapitel VII, die Gruppenausstellung zum Thema mit international renommierten Künstlern wie Cerith Wyn Evans, Sarah Morris, de Rijke/de Rooij, Liam Gillick, Olafur Eliasson, Isa Genzken, Gavin Turk aber auch Vertretern der ganz jungen Generation wie Mark Raidpere oder Fikret Atay ist vom 8. April bis 9. Juli im Kunstbau und im KUBUS zu sehen.

Pressetext

Rhetorik und Suggestion
Kapitel III der „Bühne des Lebens – Rhetorik des Gefühls“
Der Regisseur und Drehbuchautor Romuald Karmakar im Gespräch mit Susanne Gaensheimer
anschließend: der Film "Das Himmlerprojekt", 2000 von Romuald Karmakar
17.01.06, 19 Uhr