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Eröffnung: 16. März 2016, 19 Uhr mit anschließendem Gespräch zwischen Gerhard Steidl (Steidl Verlag) und Alex Rühle (Süddeutsche Zeitung)

Zur Buchmesse zeigte die HALLE 14 Arbeiten des Künstlers Robert Frank, der als Revolutionär der subjektiven Dokumentarfotografie zu den einflussreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts gehört. Der 1924 in Zürich geborene Frank erweiterte die Möglichkeiten der Fotografie: Viele seiner Bilder wurden mit der Leica aus der Hüfte geschossen, aus dem fahrenden Auto, mitten in einer Bar oder auch versteckt im Park. »Ich musste einfach sehr schnell sein, wenn ich Leute fotografiert habe«, sagte er selbst über die Art, wie er in den 1950er Jahren auf seiner Rundreise durch Amerika gearbeitet hat. Das Spontane, Unscharfe wurde zum Moment einer kritischen, subjektiven, authentischen und poetischen Bildsprache.

Die Ausstellung wurde vom Künstler gemeinsam mit seinem Verleger Gerhard Steidl konzipiert und richtete den Blick auf Franks Fotobücher und sein weithin unbekanntes filmisches Schaffen. Die Präsentationsform war dabei so einfach wie möglich: Franks Bilder und Bildsequenzen wurden auf Zeitungspapierbahnen gedruckt und direkt an die Wände gehängt. Franks Filme, die er von 1959 an gedreht hat und die oft im Schatten seines fotografischen Werks stehen, wurden nach aufwändiger Restaurierung gezeigt. Am Ende der Ausstellung wurden alle Bilder vernichtet. Als Frank selbst in seinem Haus im kanadischen Mabou erstmals von dieser Ausstellungsidee hörte, war er begeistert: »Cheap, quick, and dirty, that’s how I like it!«

Das Veranstaltungsprogramm ON ROBERT FRANK am 8. und 9. April 2016 vertiefte den Blick auf sein Werk in Form von Vorträgen, Gesprächsrunden und kuratierten Filmnächten.