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Mit einer Auswahl seiner besten Aufnahmen aus 25 Jahren zeichnet Roger Melis als erster Fotograf aus dem Osten ein umfassendes Porträt der DDR und ihrer Bewohner. Die atmosphärisch dichten, oft symbolhaften Bilder beleuchten nüchtern und kritisch den Alltag, die Arbeits- und Lebensbedingungen und die politischen Rituale im realen Sozialismus. Sie führen quer durch die Landschaften, Dörfer und Städte zwischen Ostsee, Harz und Erzgebirge und durch seine Heimatstadt Berlin. Die Bilder von Roger Melis zeugen von der Skepsis und Resignation der Ostdeutschen, aber auch von ihrem Stolz, ihrem Widerspruchsgeist und ihren Sehnsüchten. Die poetischen Fotografien über das Leben eines kleinen Dorfes in der Uckermark beispielsweise lassen noch einmal eine archaische, nur am Rande von den Zeitläufen berührte Welt aufscheinen, die erst mit der Wende untergegangen ist. Fast zwei Jahrzehnte nach dem Ende der DDR ist so eine Innenansicht dieses „stillen Landes“ entstanden, die ihresgleichen sucht. Wie nur wenige andere Fotografen hat Roger Melis auch das „Antlitz“ der neueren deutschen Literatur mitgeprägt. So zeigt die Ausstellung auch Beispiele seiner oft gerühmten Porträtkunst. Die vielfach schon klassisch zu nennenden Fotografien fügen sich zu einer außergewöhnlichen visuellen Geschichte des geistigen Lebens in Ostdeutschland.

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Roger Melis
Fotografien 1965 - 1989
Kurator: Sylvia Böhmer