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Die erste Ausstellung des neuen Jahres in der Lingener Kunsthalle ist der Fotografie gewidmet. Die Ausstellung "Roland Fischer - Camino und andere Fotoarbeiten" wird am 9. Januar um 11.30 Uhr in Anwesenheit des Künstlers eröffnet. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende des Lingener Kunstvereins, Marleen Oberthür, wird der Leiter der Kunsthalle, Heiner Schepers, eine Einführung in die Ausstellung geben.

Im künstlerischen Werk des Münchener Fotografen, Roland Fischer, geb. 1958, sind Menschen und Architekturen die bestimmenden Sujets. Für den Fotografen steht jedoch nicht das Abbild von Wirklichkeit im Vordergrund, sondern vielmehr die Vorstellung einer exakten Trennung zwischen Motiv und Kontext. Indem er seine vorab entwickelten Bildideen bewusst in Widerspruch zur Abbildungsfunktion der Fotografie setzt, berührt Roland Fischer nicht nur die Frage nach der Autonomie der Kunst, sondern reflektiert auch die Antworten.

In der Ausstellung in der Lingener Kunsthalle werden nunmehr, als zweite Station in Deutschland, die großen Arbeiten aus der Serie "Camino" gezeigt. Diese bilden den Schwerpunkt der Ausstellung, sie werden ergänzt durch Fotoarbeiten aus der umfangreichen und noch nicht abgeschlossenen Reihe "Fassaden".

Bei den Camino-Arbeiten handelt es sich um das Ergebnis einer Reise, die Roland Fischer auf Vorschlag des CGAC (Centro Galego de Arte Contemporánea), im Frühjahr 2003 unternahm. Er sollte die Kathedralen und Kirchen des Pilgerweges nach Santiago portraitieren und die durch Jahrhunderte hindurch für den Gottesdienst und die Beherbergung der Pilger bestimmten Städten von neuem besuchen. Dabei sollte er die Protagonisten des Jakobswegs nicht außer acht lassen: die Pilger - mehr als Tausend hat er fotografiert und deren Portraits zu einem riesigen Tableau zusammengefasst. Portraits sind aber auch seine Aufnahmen der Kathedralen und Kirchen, sie präsentieren übereinander gelagerte Ansichten der emblematischen Gebäude, und in dem sie die erkennbaren Fragmente vereinbaren zeigen sie eine irgendwie abstrakte Wirklichkeit, wo Transparenz zur Metapher des Unsichtbaren wird.

Im Katalog zur Ausstellung heißt es über Roland Fischer: Er gehört keiner der Schulen der deutschen Fotografie an, was nicht ausschließt, das man in seinem Werk vereinzelt sehr deutlich Merkmale der zeitgenössischen, deutschen Fotografie erkennen kann, Merkmale einer Art Akademie der internationalen Fotografie die authentische Paradigmen der Entwicklung der fotografischen Sehweise darstellen: Dieses serielle Arbeiten, die großen Formate, die Isolierung des Themas, die Nüchternheit in der Behandlung, der Rückgriff auf die figürliche Darstellung, die fast typologische Klassifikation des Portraitgegenstands, wodurch sich die Bereiche von Kunst und Dokumentation annähren. Das sind einige der deutlichen Stilmerkmale, die man bei einer Analyse des Werkes von Roland Fischer zu überprüfen hat!

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Roland Fischer "Camino und andere Fotoarbeiten"