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Eine an der Decke hängende Bowlingkugel versinkt zum Teil im Boden des Galerieraums. Auf diesem steht in leuchtend roten Buchstaben - die beiden Räume der Galerie verbindend - der Titel der Ausstellung: UNDEROVERGROUND.

Beide, die Kugel und der Schriftzug am Boden, halten die in der Ausstellung versammelten Arbeiten vertikal und horizontal zusammen. Arbeiten, die sich alle mit einer der basalen Dichotomien der Realität, der Wahrnehmung und der Sprache – mit jener prekären Relation von Tiefe und Oberfläche – auseinandersetzen. Die elf Arbeiten operieren auf unterschiedlichsten Ebenen miteinander: sie verweisen auf verfahrenstechnische Parallelen, inhaltliche Zitate, historische Übernahmen sowie auf Verschiebungen und Verfremdungen der semantischen Oberflächen. Die verschiedenen Materialien und ihre Träger (Spiegel, farbiges Glas, Leinwand, Foto, Leuchtkasten, Wand und Boden) untergraben auf je eigene Weise das Verhältnis von Untergrund und Oberfläche und zergliedern die Inhaltlichkeit der Bilder oftmals bis in ihre kleinsten Bedeutungseinheiten. Durch diese radikale materielle und technische Kontextualisierung erhalten auch die beiden mit in die Ausstellung aufgenommenen älteren Arbeiten von 1982 und 1988 eine überraschende Relevanz, sowohl auf ihrer Bedeutungsebene als auch als verfahrenstechnischer Vorlauf in der Biografie des Künstlers.

Die neuen Arbeiten (u. a. der Leuchtkasten, die UV-Digitaldrucke auf Spiegel und Glas sowie die Ultramark-Folien) sind Weiterführungen dieses Arbeitsprinzips, das dem Bild konsequent seine Semantik nimmt und der kombinatorischen Kontingenz die bedeutungsvolle Markierung überlässt. »Please leave this room in the state in which you would like to find it. Thank you« - wie der Schriftzug auf dem grünen Farbglas an der Hinterwand des zweiten Galerieraums eindeutig/verwirrend mitteilt.

Anlässlich der Einzelausstellung »basics in ambigua« von Rolf Walz in der Galerie der Jenoptik AG in Jena (September/Oktober 2003) ist ein 32-seitiger Katalog mit Texten von Marie-Luise Angerer, Kunsthochschule für Medien Köln, und Jörg Heiser, freier Autor, Berlin, erschienen.

Pressetext

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Rolf Walz "Underoverground"