press release only in german

Ausstellungseröffnung: Sonntag, 12. August, 11 Uhr

Für das Lehmbruck Museum realisiert die 1974 in Berlin geborene Künstlerin ihre erste mehrteilige, skulpturale Video-Installation mit dem Titel „Future Cities“. Thema der Installation sind Stadtvisionen und Utopien des 20. und 21. Jahrhunderts sowie die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen und Sichtweisen, die sich in Auseinandersetzung mit diesen widerspiegeln. Ausgangsmaterial der Videoinstallation sind Filmaufnahmen von der jungen Stadt Astana in der kasachischen Steppe, von Avantgardehäusern der zwanziger Jahre aus Moskau und von Le Corbusiers „Towers of Shadows“ in Chandigarh. Außerdem entwickelte Romana Schmalisch die filmische Performance „Radiation“, die in den Filmschnitt eingearbeitet wird. Für die filmische Projektion entsteht zudem eine bühnenhafte Installation, die sich aus verschiedenen Modellen und Zitaten zusammensetzt. So formuliert das vergrößerte Holzmodell eines „Architektons“ eine Hommage an den bekanntesten Protagonisten des russischen Konstruktivismus Kasimir Malewitsch, ein Glasmodell verweist auf die wichtigsten Vertreter des Neuen Bauens der 1920er Jahre, Textfragmente auf den Expressionismus; eine graphische Adaption erinnert an die Tanzballette der Bauhaus-Zeit. Indem die Modelle, Drucke und Zitate mit den filmischen Bildern zusammengebracht werden, entstehen neue Bezüge zwischen Skulptur und Film. Neben sozialen und geschichtlichen Ebenen verknüpft die Künstlerin damit auch die räumliche Dimension zwischen Objekten und Filmbildern. In ihre Arbeit bezieht sie ein weites Geflecht historischer und literarischer Bezüge ein, so zu dem Film „Aelita“ von 1924, der als erster sowjetischer Science-Fiction-Film gilt. Prototypen von perfekten Fassaden, architektonischen Erfindungen und soziale Visionen werden in der Installation mit künstlich wirkenden und menschenleeren Stadtveduten, Resten von zu Beton gewordenen Träumen, konfrontiert. Die Installation gehört zu einer größeren Werkreihe unter dem Titel „Reconstructing Futures“, für die die ehemalige Studentin von Prof. Katharina Sieverding (UdK Berlin) u.a. ein Filmstipendium der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin und eine Unterstützung als „Researcher an der Jan van Eyck Akademie“, Maastricht erhielt.

Zu ihren früheren Filmen zählen u.a.: „Der Berg“ (2005), „Dom Sowjetow“ (2004, mit Robert Schlicht) und „Eine Stadt sucht“ (2001). Zur Ausstellung erscheint eine kostenlose Broschüre.

Zur Installation "Future Cities" von Romana Schmalisch, erscheint der Ausstellungskatalog "Reconstructing Futures" mit Texten von Sabine Maria Schmidt und Robert Schlicht, 44 Seiten.

only in german

Romana Schmalisch
Future Cities
Kuratorin: Sabine Maria Schmidt