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Die Ausstellung befragt die Konzeptkunst seit den 1960er Jahren und ihre Ausprägungen über vier Künstlergenerationen bis heute auf ihren romantischen Gehalt. Die Konzept-und Minimal-Kunst der 60er und 70er Jahre mit ihren Autonomieforderungen und den strengen, auf Objektivierbarkeit zielenden Regeln gilt als eher spröde, klar und rational. Sie entwickelte sich international im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen und politischen Veränderungen der 1960er Jahre und steht für eine Hinterfragung der medialen, institutionellen und sozialen Bedingungen von Kunst, verbunden mit einem erweiterten Handlungsfeld. Die Gesamtwerke von Künstlern wie Bas Jan Ader oder Rodney Graham und Schlüsselwerke von Robert Barry, Sophie Calle, Lygia Clark, Felix Gonzales-Torres, Susan Hiller, Douglas Huebler oder Yoko Ono belegen, dass dem Konzeptuellen etwas eingeschrieben ist, das als seine Antithese erscheint: das Romantische. Diesen Künstlern ist gemeinsam, dass sie sich auf abstrakte, subtile und formalisierte Weisen mit Attributen der Romantik auseinandersetzen, nämlich Gefühlen der Entfremdung, Einsamkeit, Melancholie oder der Sehnsucht nach Nähe zu Menschen oder zur Natur.

Gastkurator dieses Projektes ist Jörg Heiser, Autor, Kritiker und Co-Herausgeber des Kunstmagazins Frieze. Weitere Stationen sind voraussichtlich Wien und Vilnius. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog.