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Eröffnung am Donnerstag, 27. September 2007, 19.30 Uhr Einführung: Birgit Jensen

Der mysteriöse Ort des Wieselschnackers

„Wieselschnacker“ ist ein von Rory Middleton erfundenes Wort, das etwas beschreiben soll, das eigentlich unbeschreibbar ist. Mit seiner Installation lotet Rory Middleton den Raum zwischen Realität und Vorstellung aus. Rory Middleton arbeitet bei seiner Ausstellung im Atelier am Eck mit verschiedenen Medien: Inmitten der raumfüllenden Installation aus Holz und Wasser erhebt sich eine wasserspeiende Vogelskulptur. Eine Filmprojektion verweist auf eine künstliche Landschaft. Die mit grüner Folie abgeklebten Fenster, das Plätschern des Wassers und der Geruch von nassem Holz tragen dazu bei, dass sich der Innenraum des Ateliers am Eck in eine Art Märchenszene verwandelt. Rory Middleton hat in Vorbereitung seiner Ausstellung im Atelier einen Bühnenkasten gebaut, in dem künstliche Wolken über eine Landschaft aus Pappe und Holz schweben. Die Szene wurde mit beweglichen Scheinwerfern beleuchtet und abgefilmt. Im Film meint man eine in diffuses Licht getauchte Landschaft zu erkennen. Vogelsilhouetten bewegen sich durch das Bild. Die Projektion dieses Filmes nimmt Bezug auf den großen schwarzen Kormoran, der mitten in dem ansonsten mit Wasser gefluteten Atelier am Eck mit ausgebreiteten Schwingen auf einem Stück Treibholz steht. Das Publikum ist genötigt, sich das ganze Schauspiel von Holzstegen aus anzusehen, die um die Wasserfläche herum verlegt sind. Der Vogel ist eine imposante Erscheinung. Wer vorsichtig an ihm vorbei schleicht, wird plötzlich von einem Wasserstrahl erfasst, der unverhofft aus dem Schnabel des Kormorans heraus spritzt. Die Idee zu dem schwarzen Vogel kam Rory Middleton während eines Spazierganges am Rhein, bei dem er einen Kormoran beobachtete. Er stellte sich vor, ihm durch die ganze Stadt zu folgen. Die wasserspeienden steinernen Fische im Kö-Graben stehen ebenfalls Pate für ihn. Durch die verklebten Fenster fällt schummriges, grünes Licht auf die Szene. Die klare und nüchterne Architektur des Ausstellungsraumes ist in dieser Arbeit in ihr Gegenteil verwandelt. Der normalerweise von außen gut einsehbare Glaskasten wird in Rory Middletons Ausstellung zu einem Naturereignis mit der merkwürdigen Atmosphäre eines Terrariums für Menschen.

Rory Middleton ist Stipendiat der Landeshauptstadt Düsseldorf im Rahmen des deutsch-schottischen Künstleraustausches. Er ist 1977 in Edinburgh geboren. Er studierte in Cornwell (Falmouth) und Glasgow und lebt in Glasgow.

Rory Middleton hat seine Arbeiten in Düsseldorf schon zu den Kunstpunkten am 18./19. August 2007 gezeigt und er ist zum Vierwände-Kunst-Festival am 9. September 2007 mit seiner Band „Killerstreet“ im Rahmen des WG/3ZI/K/BAR-specials im Park des Künstlervereins Malkasten aufgetreten.

www.rorymiddleton.com

Biografie

1977 geboren in Edinburgh, Scotland

Ausbildung:

2004-2006 MFA; Glasgow School of Arts. 1999-2002 BA, Falmouth Collage of Arts. 1998-1999 Leith School of Art Edinburgh.

Stipendien / Preise:

SAAS Grant/Bursary Stipendium der Landeshauptstadt Düsseldorf im Rahmen des deutsch-schottischen Künstleraustausches

Ausstellungen (Auswahl):

2007 Sommer MMOGG, In der Vaseline, Düsseldorf, Germany Kunstpunkte, Düsseldorf, Germany Saw Show, Glasgow, Scotland Aquanot, München, Germany

2006 Beyond Infinity, Tigart, Zagreb, Croatia Marks and Commits, Tramway, Glasgow, Scotland ALM Gallery, München, Germany

2005 Somewhere in-between Norway, Kit Gallery, Trondheim, Norway Left hand wave, Circus Circus, Glasgow, Scotland
Syncopations: Art From Great Britain Now! The Wetterling Gallery, Stockholm, Schweden (catalogue)

2004 The Chateau, Glasgow (solo)

2003 Art in The City, Manchester

2002 Fresh Air, Truman Gallery, Brick Lane London Mexico, Little Mexico, Cornwall

2002 Falmouth Collage of Art Degree Show, Cornwall Local2 Falmouth Arts Centre, Cornwall

2001 Local. Falmouth Arts Centre, Cornwall

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Rory Middleton
Wieselschnacker