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Seit den 1980er Jahren hat Rosemarie Trockel (*1952) ein unverwechselbares Werk entwickelt, das sie nicht nur international zu einer der wichtigsten Künstlerinnen ihrer Generation macht, sondern auch zu einem Vorbild und Orientierungspol für nachfolgende Künstler und Künstlerinnen. Die Einzelausstellung im Museum Ludwig wird einen umfassenden Überblick über annähernd dreißig Schaffensjahre der in Köln lebenden Künstlerin geben. Die vielfältig ineinandergreifenden Werkgruppen, die komplexen Verbindungen ihrer Themenfelder sowie ihrer künstlerischen Umsetzung wird die Ausstellung aufzeigen, ohne das Werk einer linearen Chronologie zu beugen. Dieses Vorhaben wird durch die enge Kooperation mit der Künstlerin bei der Ausstellungsvorbereitung möglich. Auf mehr als tausend Quadratmetern wird die geplante Überblicksausstellung nun einen Einblick in die innere Logik der heterogenen Arbeiten Rosemarie Trockels geben.

Ein Schwerpunkt der Ausstellung wird auf der bekanntesten Werkgruppe der Wollbilder liegen, die die Künstlerin seit den 1980er verfolgt. Die Komplexität ihrer Arbeiten sowie ihre gegenseitigen Verflechtungen können exemplarisch an dieser Werkgruppe deutlich gemacht werden. Auftakt der Ausstellung bildet in diesem Zusammenhang eine neu konzipierte Wollarbeit, die Rosemarie Trockel für die große Glaswand im Foyer des Museums schaffen wird.

Der zweite Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Gruppe der "Moving Walls" (2000-2005). Sie werden in eine von der Künstlerin konzipierten Präsentation so eingebunden, dass sie vielfache Bezüge mit kleineren Skulpturen, Objekten, Multiples, Architekturmodellen sowie Entwürfen für Bücher und Objekte eingehen. Sie zeigen auf, wie die Hauptwege in Rosemarie Trockels Werk durch mäandernde Nebenwege entscheidend inspiriert und voran getrieben werden. Wichtiger Bestandteil der Ausstellung sind daher auch Rosemarie Trockels Videos, Zeichnungen und Entwürfe für Bücher. Lange Zeit blieben sie weitgehend unbekannt oder fielen – wie die Buchentwürfe - ganz aus der Rezeption heraus. Erstmals wird ihre Katalysatorenfunktion für das gesamte Werk angemessen gewürdigt werden. Die Ausstellung bietet der Öffentlichkeit damit auch die Chance, bislang unbekannte Arbeitsfelder der Künstlerin im Kontext ihres Werkes kennenzulernen.

Eine der Wollarbeiten trägt den Titel: "Menopause". Mit dieser aus dicker blassblauer Wolle bestehenden Arbeit greift Rosemarie Trockel erneut die Frage nach dem Tafelbild auf, die sie in den 1980er Jahren beschäftigte. Sie steht für die zyklische Wiederkehr von Themen und Motiven, mit der Rosemarie Trockel Polyloge aus unendlich vielen Stimmen in ihren Arbeiten entfaltet.

Pressetext

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Rosemarie Trockel. Menopause