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Die Secession zeigt Arbeiten, die einen Einblick in die Vielseitigkeit vom Róza El-Hassans künstlerischem Werk geben: Objekte und Skizzen, sowie eine Sammlung realisierter und nicht realisierter Gemeinschaftsarbeiten, die unter dem Titel Leseraum die Idee des künstlerischen Austausches dokumentieren.

Róza El-Hassans Arbeiten zeichnen Sinnlichkeit und materialimmanente Dynamik aus. Dabei liefern einfache, scheinbar banale oder alltägliche Gegenstände und Materialien die Grundlage für dynamische Systeme, die dort funktionieren, wo die Künstlerin eigentlich mit statischen Größen operiert.

Bei der Betrachtung von El-Hassans Werk betritt der Besucher eine Welt, die der Suche nach Begrifflichkeit verhaftet ist. Die Arbeiten erzählen jedoch keine Geschichten, sondern leben von ihrer formalen und materiellen Erscheinung. R. Thinking About Overpopulation (1999-2000) beispielsweise zeigt mit einfachen Materialien (ein Luftballon, Stoff und Holz) ein auf dem Boden kauerndes Wesen. Das Objekt bietet die Erscheinungsgrundlage, dem Betrachter aber bleibt selbst überlassen, welche Assoziationen und politischen Denkmodelle er herzustellen vermag. Dass es der Künstlerin neben der Frage nach Materie und Form auch um eine Bewusstmachung des Entstehungsprozesses von Kunst geht, zeigen einige Studien zu den Objekten oder die Arbeit Spektrum - ein Basaltstein, der mit bunten Stecknadeln gespickt ist. Die unnachgiebige Härte des Steins trifft hier auf die relative Weichheit der Nadeln, und durch die Umgehung der Gesetze der Materie werden paradoxe Spannungen erzeugt.

Im Kreuzraum der Galerie ist ein Leseraum installiert, der die Besucher zum Schmökern einlädt und einen Einblick in El-Hassans Kooperationsarbeiten gibt. Beáta Veszely zeigt z. B. Dias aus einer gemeinsamen Ausstellung in Glasgow, Luchezar Boyadjiev die Videoarbeit Inversed Beggar oder Milica Tomic eine Audioarbeit, für die sie ein Telefongespräch zwischen Róza El-Hassan und sich rekonstruiert hat.

PUBLIKATIONEN Zur Ausstellung erscheinen zwei Folder in deutscher und englischer Sprache. Der Folder zu El-Hassans Objects enthält einen Textbeitrag von Eszter Barbaczy, der Folder Leseraum dokumentiert die Projekte von Róza El-Hassan mit Luchezar Boyadjiev, Milica Tomic, Beáta Veszely und Branimir Stojanovic.

Róza El-Hassan, geboren 1966 in Budapest, lebt und arbeitet in Budapest. Ausstellungen (Auswahl): Image Engine, Kis.terem, Ludwig Múzeum, Budapest und Knoll Galéria, Budapest; Extra-Territoria, Projekt mit / with Milica Tomic, Café Karmin, Belgrad (1999); Galerie Barbara Claassen-Schmal, Bremen; UNDO, DeVleeshal, Middelburg (1998); Ungarischer Pavillon, Biennale Venedig; Mala Galerija, Ljubljana (1997); Stretched Objects, Knoll Galéria, Budapest (1996); Stretched Objects, Neue Galerie am Landesmuseum, Graz (1995), Secured Space, Galerie Knoll, Wien; Galerie A4, Wels (1994)

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Roza El-Hassan
Galerie, Grafisches Kabinett