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Auf den ersten Blick sind es erst einmal eine Menge Linien und viel Farbe, die das Werk Ruprecht Drehers auszeichnen. Auf den zweiten ist die Oberfläche dieser Bilder aber nicht das, was sie zu sein scheint. Diese abstrakte Form der Malerei verweist nicht auf etwas außerhalb, sie nimmt sich selbst zum Gegenstand und ist Ausdruck von Experimentierfreude mit dem Abstrakten. Ruprecht Dreher macht die Malerei an sich zur Kunst. Wie funktionieren Farben untereinander und an sich? Was kann eine Färbung alles verändern? Für Ruprecht Dreher ist eine Farbe nicht einfach eine Farbe, sondern Objekt. "Ohne Mondrian gäbe es mich nicht“ sagt der 1951 in der Pfalz geborene Künstler, der sieben Jahre lang an der Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph Beuys in die Schule ging. Gäbe es einen Mittelweg zwischen Piet Mondrians Ausflugspfaden in den von ihm selbst ernannten Neoplastizismus und der Kunst Emil Schumachers, Mitbegründer der abstrakten Kunst in Deutschland, dessen Werk hauptsächlich aus der Farbe lebte, dann dürfte Ruprecht Dreher ihn für sich beanspruchen. Seit 1978 lebt und arbeitet er in Berlin, wo er in Kreuzberg ein Atelier hat. Schon als Kind war er für seine Fähigkeiten zu malen und sein Interesse an der Kunst aufgefallen. In den 70er Jahren folgten Phasen des Experimentierens mit anderen Formen der Kunst, unter anderem mit super-8 Filmen und Fotografie, bis er schließlich auf seinen Malerweg zurückkehrte. Seit dem führen ihn zahlreiche Ausstellungen auf nationaler und internationaler Ebene, bis hin zu den großen Kunsthallen von New York, um die ganze Welt. Es gelingt Ruprecht Dreher in seinem Werk eine Lücke zwischen Objekt und Bild und zwischen Farbe und Form zu schließen. Im Vordergrund steht dabei die Oberfläche. Sein Werk ist nicht ohne Grund als "die sprechenden Oberflächen“ bekannt geworden. "Eine Oberfläche verweist immer darauf, dass dahinter ein Raum ist, den es zu entdecken gilt. Sie gibt die maßgeblichen Informationen beim Entschlüsseln eines Bildes“, so der Künstler. Erarbeitet werden die in jeder Hinsicht vielschichtigen Bilder hauptsächlich aus Leinwand, Holz, Pappe, Acryllack, Wasser und viel Farbe, wobei er auch oft auf der Straße gefundene Objekte mit einbezieht. Sehen kann man einen echten "Dreher“ in der Dogenhaus Galerie in Leipzig und wem sich die Gelegenheit bietet, der sollte es wagen und sich auf das Farbspektakel einlassen. Auf den ersten Blick vielleicht "bloß“ viele Linien und viel Farbe, auf den Zweiten aber ein Ausflug, die sanften Übergänge von der Darstellung zum Unerklärlichen auszukosten, den es zu wagen lohnt.

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Ruprecht Dreher
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