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Was heißt hier SYNTHETIC FORCES! - Subversion im AkzeptanzmodellDie Vorgangsweise der KünstlerInnen unter dem Label S- FOR im Kunstgeschehen lässt sich auf den ersten Blick vielleicht am besten als taktisches Handeln beschreiben. Die taktische Art oder Methode ist vergleichbar mit der einer Guerilla, jedoch wird hier primär um die Möglichkeiten zur Fortsetzung der künstlerischen Existenz gekämpft. Die bildenden Künstler von S- FOR setzen ihre Positionen in ein internes diskursives Verhältnis. Doch dieser synthetische Prozess kann nur zu einem Dilemma im Außenverhältnis führen, wo ein letztlich strategisches Agieren der Gruppe erwartet wird. Das Außergewöhnliche an S- FOR bleibt die künstlerische Qualität in der Thematisierung eben dieses Konfliktes.

Im Unterschied zum taktischen Handeln agieren z. B. Konzerne, Institutionen, Armeen etc. nach strategischen Entscheidungskriterien, um ihre Exterritorialitäten zu erreichen. Sie (be)setzen einen bestimmten Ort, schaffen sich eine Basis, die man als etwas ,,Eigenes" beschreiben könnte; aus ihrem abgesicherten Umfeld, das örtlich statische Gebundenheit verlangt, knüpfen sie Beziehungen, um ihre Teleologien zu verfolgen." *

Bei der taktischen Handlungsweise wird dagegen auf einen konkreten eigenen Ort verzichtet; sie benutzt den Ort des anderen. Weil kein eigener Ort/Raum vorhanden ist, kann es dabei nicht zu Grenzziehungen und Abschottungen kommen. Voraussetzung dafür ist eine nomadische Mobilität, bei der strukturelle Bedingungen und Gesetze, die die anderen vorgegeben haben, unterlaufen werden. So gesehen sorgt die taktische Vorgangsweise für Überraschungen und taucht auf, wo man sie nicht erwartet: "Partisanen des Realen." **

*Romana Schuler: Guerilla für Handlungs- und Kommunikationsmöglichkeiten im Kunstsystem. In: SYSTEM-DATEN-WELT-ARCHITEKTUR, Triton-Verlag, Wien 1995, Seite 116 ff.

** frei nach Peter Weibel und Thomas Feuerstein. Siehe auch Peter Weibel (Hg.), Kontextkunst, Köln 1994.

Pressetext

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S-FOR  / Bewegung Nurr

Frederik Foert, Alen Hebilovic, Alekos Hofstetter, Andreas Koch, Timo Nasseri, Christine Weber
Special Guest: Sahin Sisic