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Innerhalb der Gattung des Historienbildes nimmt das Schlachtengemälde eine besondere Position ein. Es ruft die Heldentaten von Kaisern und Königen in Erinnerung oder markiert historische Wendepunkte in der Geschichte einzelner Länder und ganzer Kontinente. Im 19. Jahrhundert tritt zur Glorifizierung der Helden und der Ereignisse der Charakter sachlicher Berichterstattung in den Darstellungen hinzu. Herausragend sind hier die beiden Schlachtenzyklen Wilhelm von Kobells in der Sammlung der Neuen Pinakothek, welche scheinbar mühelos wechselnde Allianzen in den napoleonischen Kriegen unter einem gemeinsamen landschaftlichen Aspekt zusammenfassen.

Mit »S wie Schlachtenbilder …« zieht die Ausstellung in der Studiengalerie (Saal C), wie zuvor schon die Präsentation »M wie Mythen, Märchen …«, gleichsam ein Register aus dem umfangreichen Sammlungsbestand der Neuen Pinakothek zur genaueren Betrachtung hervor. Die Präsentation stellt dabei weniger die Ereignisse in den Mittelpunkt, die sich 2014 zum zweihundertsten Male jähren, sondern vielmehr die Frage nach der sich wandelnden Funktion des Genres im Bildgefüge des 19. Jahrhunderts. Die Auswahl von ca. 40 Werken beschränkt sich daher nicht nur auf Schlachtendarstellungen, sondern folgt auch dem Motivwandel und der veränderten Bildsprache, mit der die Kunst ein durchaus kriegerisches Jahrhundert begleitete.