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1965 vollendete Salvador Dalí das monumentale Gemälde La Gare de Perpignan. Dieses kommt einer gemalten Autobiografie des Künstlers gleich. Verschiedene Aspekte seines Lebens und phantastische Bildwelten erscheinen als retrospektive Traumvision. 1990 schenkte der Kunstsammler und Mäzen Peter Ludwig das imposante Bild dem Museum Ludwig.

Im Frühjahr 2006 wird das Gemälde Mittelpunkt einer großangelegten Ausstellung im Museum Ludwig. Ausgewählte Werke der Malerei, Plastik und Grafik, sowie Fotografien, Dokumente und Kunstbücher von Dalí und weiteren Künstlern und Autoren werden die traumatischen und metaphysischen, die topographischen und erotischen Einzelmotive des Monumentalbildes ausführlich vermitteln. Außerdem werden diese Exponate die Bedeutung des Bahnhofs von Perpignan als Transitstation namhafter historischer Persönlichkeiten auf ihrem Weg zu Dalís Domizil im katalanischen Cadaqués illustrieren.

Visionär hatte Salvador Dalí den Bahnhof von Perpignan zum Centre du Monde erklärt. Über Perpignan war 1929 Gala zu ihm gereist – gemeinsam mit ihrem Mann, dem Dichter Paul Eluard. Gala blieb damals bei Dalí in Cadaqués und wurde ihm inspirierende Muse und mütterliche Lebensgefährtin.

In der Bahnhofsarchitektur assoziierte Dalí Ähnlichkeiten mit dem Wiener Studierzimmer des Psychoanalytikers Sigmund Freud, dessen wissenschaftliche Schriften, darunter die "Traumdeutung", erheblichen Einfluss auf die Entwicklung von Dalís paranoisch-kritischer Methode genommen haben.

Der Bahnhof von Perpignan ist Relaisstation für Reisende zwischen Spanien und dem europäischen Norden. Über Perpignan gelangten sowohl der Künstler als auch viele seiner Werke nach Paris.

Bedeutende Künstler und Literaten wie René Magritte, Man Ray, Marcel Duchamp, die Filmemacher Luis Bunuel und Walt Disney, die Dichter Paul Eluard, Andre Breton und Federico Garcia Lorca reisten über Perpignan um Gala und Salvador Dalí zu besuchen, zunächst in Cadques, danach, ab 1930 in beider stetig ausgebauter Fischerkate in Port Lligat.

Gemälde, Zeichnungen, Fotografien, Filme und Publikationen dieser kunstgeschichtlich bedeutenden Persönlichkeiten – von diesen während ihres Aufenthaltes oder in Erinnerung an ihre Reise geschaffen –geben ein originäres Zeugnis von Dalís Position in der internationalen Kunstszene seiner Zeit. Noch heute steht der vom spanischen König Juan Carlos I. in hohem Alter zum Marqués de Dalí y de Pubol nobilitierte Künstler fast wie zu seinen Lebzeiten im Spannungsfeld von pompösen Geniekult und respektierender Kritik.

Parallel zur Ausstellung entsteht die Kammeroper "Gala", Libretto: Elke Heidenreich, Komponist: Marc-Aurel Floros, Regisseur: Ralph Goertz. Außerdem wird ein umfangreiches Filmprogramm gezeigt. Es wird ein Symposium veranstaltet. Es erscheint ein Katalog.

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Salvador Dalí - La Gare de Perpignan
Pop, Op, Yes-yes Pompier