press release only in german

Salzburg International Summer Academy 2020
10.–22. August 2020

Veranstaltungen der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg

2020 ist ein besonderes Jahr auch für die Internationale Sommerakademie. Die Kurse finden verkürzt in der Dauer von insgesamt zwei (anstelle von sechs) Wochen statt, manche sind ausschließlich analog vor Ort, andere nur online und wieder andere in einer gemischten Form, hybrid.

Auch das Veranstaltungsprogramm ist ähnlich organisiert. Bei der Neukonzeption der Sommerakademie 2020 angesichts der Pandemie hat die Sommerakademie versucht zu retten, was zu retten war in einer Zeit mit Reisebeschränkungen, Hygienekonzepten und der ständigen Bedrohung durch Ansteckung. Zugleich wurde versucht, dem ursprünglichen Motto „Neue Horizonte“ gemäß ebensolche zu erschließen, was sich in der intensiven Beschäftigung mit Online-Formaten und hybriden Mischformen niederschlug. Der Anspruch ist nun, dem jeweiligen „Ort“ entsprechend die adäquaten Strukturen, technische Ausführung und inhaltliche Gestaltung zu finden und mit diesen zu experimentieren.

Das Veranstaltungsprogramm beginnt online: Die diesjährige ausschließliche Online-Eröffnung hat den Vorteil, dass alle Menschen überall auf der Welt auch tatsächlich teilnehmen können und nicht nur exklusiv geladene Gäste vor Ort. Vier Stadtspaziergänge erproben die Vielfalt analoger und digitaler Formate und deren Mischformen. Vier Kunstgespräche mit Lehrenden werden im Netz zu sehen sein, wobei dasjenige mit Nadira Husain auch live in Salzburg zu erleben ist. Die beiden Ausstellungsgespräche in den Ausstellungen unserer Lehrenden in der Stadtgalerie Lehen (Cäcilia Brown, Anna Hofbauer, Mikkel Holm Torp) und in der Stadtgalerie Zwergelgartenpavillon (Noële Ody, Toni Schmale) finden exklusiv vor Ort statt. Die Buchpräsentation der Publikation Navigating the Planetary (Verlag für moderne Kunst, Wien) mit mehreren Diskussionen der Herausgeberinnen Hildegund Amanshauser und Kimberly Bradley mit einigen der AutorInnen des Buches ist wiederum hybrid angelegt. Ebenso der Tag der offenen Ateliers am 21. August im Steinbruch Fürstenbrunn, auf der Festung Hohensalzburg und im digitalen Raum. In diesem Jahr wird man Vieles vermissen, vor allem nahe Begegnungen, Menschen aus der ganzen Welt, die sich auf der Festung Hohensalzburg oder bei unseren Diskussionen kennen lernen und miteinander diskutieren, gemeinsam Projekte entwickeln, feiern etc. Es wird aber auch Neues geben, neue Begegnungen im Netz, neue Formate, viele Experimente... „trotz allem“ werden sich neue Horizonte eröffnen.

Veranstaltungsprogramm im Detail
Navigating the Planetary
Seit einigen Jahren verfolgt die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg das Projekt Planetare (Globale) Akademie, das Fragen des Lernens und Lehrens von Kunst im globalen Kontext gewidmet ist.

Beschäftigte sich die Tagung Globale Akademie? 2016 mit alternativen Akademien mit Schwerpunkt auf dem Globalen Süden, so präsentierte die Tagung vergangenes Jahr Globale Akademie II, Beispiele transkulturellen Austausches zahlreiche Modelle kulturellen Austausches und diskutierte neue Begrifflichkeiten und Denkweisen jenseits von kolonialistisch/postkolonialistisch, Nord/Süd etc. im Sinne neuer Kunstgeschichten. Mit der Präsentation der Publikation Navigating the Planetary kommt das Projekt Globale/Planetare Akademie im letzten Sommer von Direktorin Hildegund Amanshauser nochmals umfassend zu Wort in den Beiträgen von Rahel Aima, Hildegund Amanshauser, Kader Attia, Stephanie Bailey, Sammy Baloji, Kimberly Bradley, Sabine Breitwieser, Tania Bruguera, Roger M. Buergel, Clémentine Deliss, Rosalyn D’Mello, Charles Esche, Olamiju Fajemisin, Marina Fokidis, Alexander Koch, Christian Kravagna, Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Peter Osborne, Fernando Resende, Mohammad Salemy, Shuddhabrata Sengupta with the Raqs Media Collective, Nina Siegal, Chloe Stead, Sanjukta Sunderason, Kate Sutton und Simone Wille.

Navigating the Planetary ist ein Handbuch zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der globalen Kunstwelt (Verlag für moderne Kunst, 2020) und wird am 20. August ab 17 Uhr im Architekturhaus Salzburg der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Herausgeberinnen Hildegund Amanshauser und Kimberly Bradley sprechen mit verschiedenen AutorInnen des Buches über deren Texte und vor allem über die Zukunft der Kunst in unserer Welt.

Noële Ody/Tony Schmale, streichelzoo
Am 24. Juli um 19 Uhr eröffnete die Ausstellung streichelzoo von Noële Ody/Tony Schmale in der Stadtgalerie Zwergelgarten, sie läuft bis bis 21. August 2020. Für die beiden Künstlerinnen Noële Ody und Toni Schmale, die anlässlich ihres Kurses bei der Internationalen Sommerakademie auch gemeinsam im Zwergelgartenpavillon ausstellen, ist die Zusammenarbeit eine sehr willkommene Gelegenheit, das skulpturale Spannungsverhältnis von Raum und Zeit zu betrachten und zu erforschen. Dabei sind der Pavillon, ein Holzbau mit Oberlichten aus den Fünfzigerjahren, und die barocken Zwergelfreaks im Mirabellgarten der architektonische/künstlerische Hintergrund für bereits bestehende und für neue Arbeiten der beiden.

Im Ausstellungsgespräch am 12. August um 19 Uhr werden Ody und Schmale im Dialog die gemeinsame Ausstellung im Zwergelgartenpavillon durchwandern. Subjekte und Objekte begegnen einander und werden miteinander und übereinander sprechen. Warum gerade diese Skulpturen sich treffen und was sie allein und zusammen tun, wird Teil der Unterhaltung sein.

Cäcilia Brown/Anna Hofbauer/Mikkel Holm Torp, In Case of Avananche Am 6. August um 19 Uhr eröffnet die Ausstellung der SteinbildhauerInnen in der Stadtgalerie Lehen (bis 24. September 2020).
Analog zu dem, was sie mit ihrem Sommerakademiekurs im Steinbruch am Untersberg beabsichtigen, heißt der Ansatz von Cäcilia Brown, Anna Hofbauer und Mikkel Holm Torp für die Ausstellung in der Stadtgalerie Lehen „Surf and Turf“. Das bedeutet, sie werden kollaborieren und kombinieren – wie Land und Meer.

Im Kunstgespräch zur Ausstellung, am18. August um 19 Uhr diskutieren Cäcilia Brown, Anna Hofbauer und Mikkel kollaboratives Arbeiten und Gemeinsamkeiten in ihrer künstlerischen Praxis.

Nadira Husain
Am 19. August um 19 Uhr erzählt Nadira Husain, Lehrende der einzigen hybriden Malklasse der diesjährigen Sommerakademie, warum hybrid ein Adjektiv ist, das schon zuvor auf ihre Arbeit zutraf. Sie wird ihr Konzept Bâtarde (weibliche Form von Bastard) vorstellen, eine künstlerische Praxis, die danach strebt, sich von normativen Strukturen und Ideen zu emanzipieren und stark von Husains multikultureller Erziehung in einer polyphonen Welt geprägt ist.

Salzburg erkunden/Stadtspaziergänge, Tage der offenen Ateliers
Die vier Stadtspaziergänge folgen dem Motto Hinter dem Horizont geht es weiter und möchten mit allen Interessierten Salzburg anders begehen, anders sehen und dabei schauen, was das Gehen mit uns macht. Die vier Himmelsrichtungen und die Annahme, dass Gehen nicht nur der Fortbewegungsmodus des Menschen ist, sondern auch eine künstlerische, spirituelle und wissenschaftliche Praxis sein kann, bilden hierfür die Ausgangspunkte.

Und natürlich gibt es zum Abschluss der Sommerakademie einen Tag der offenen Ateliers, an dem Einblicke in die Produktion der Kurse gegeben werden – eine gute Gelegenheit, mit Lehrenden und Studierenden aus der ganzen Welt zu sprechen und die einmalige Atmosphäre auf der Festung Hohensalzburg und im Steinbruch Untersberg zu genießen. Die online Klassen werden ihre Arbeiten auf der Webseite der Sommerakademie zeigen.

Tex Rubinowitz, Welche Farbe ist heute? Summeracademy Blog 2020
Im Blog 2020 Welche Farbe ist heute? beschreibt Tex Rubinowitz zwei Wochen regelmäßig von der Warte eines “unzuverlässigen Erzählers” aus, wie er als Gestaltwandler die Kurse der Akademie als hybride Situation des Unterrichts, zwischen analog und digital wahrnimmt.

Tex Rubinowitz, geboren 1961, lebt seit 1984 in Wien, studierte Kunst bei Oswald Oberhuber, aber nur eine Woche, zeichnet seit dieser Zeit regelmäßig für verschiedene Zeitungen Cartoons, schreibt für den Rowohlt Verlag Romane und Essays, und Katalogtexte für Daniel Spoerri, Per Dybvig, Martin Kippenberger und das Künstlerkollektiv Gelatin. 2014 Gewinn des Bachmannpreises. 2015 Ausstellung The Nul Pointers, Museum Leopold. Kuratierte die Reihe Im Zeichenraum für die Galerie Christine König. Er unterrichtete zwei Mal an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg.

Podcast
An der Schnittstelle zwischen Kunst und Alltag entwickeln Dorit Ehlers und Arthus Zgubic als ohnetitel eine Podcast-Reihe, die das Stimmungsbild dieses globalen Sommers mit verschwimmenden Horizonten einholt und als Expedition übers Meer angelegt ist. In Kooperation mit der Radiofabrik, Verein Freier Rundfunk Salzburg werden ihre Etappen an folgenden Terminen ausgestrahlt:
Folge 1: Mittwoch, 12.8.
Folge 2: Samstag, 15.8.
Folge 3: Dienstag, 18.8.
Folge 4: Freitag, 21.8.

Zu hören auf 107,5 und 97,3 MHz sowie online auf radiofabrik.at

Allgemeine Informationen
Alle Veranstaltungen sind bei freiem Eintritt zugänglich. Aufgrund unserer COVID-19 Maßnahmen bitten wir um Anmeldung zu den jeweiligen Veranstaltungen vor Ort.
Zum Tag der offenen Ateliers melden Sie sich bitte telefonisch an unter +43 662 842113