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15. Juli bis 30. Oktober 2022

Sammlung Selinka. Gruppe Spur

Der Salon im Erdgeschoss zeigt Werke der Sammlung Selinka, die das Fundament des Kunstmuseums bildet, und gibt anhand ausgewählter Arbeiten der Künstlergruppe SPUR (1957–1965) Einblick in einen der drei Sammlungsschwerpunkte von Peter Selinka (1924–2006). Mit der Gruppe SPUR vereinen sich vier Individuen – drei Maler und ein Plastiker – mit der künstlerischen Aufbruchsstimmung im Deutschland der 1960er-Jahre.

Die Gruppe SPUR wurde von den Malern Helmut Sturm (1932–2008), Heimrad Prem (1934–1978), HP Zimmer (1936–1992) und dem Bildhauer Lothar Fischer (1933–2004) gegründet, die alle an der Münchner Akademie der Bildenden Künste studierten. SPUR bezeichnete die damals gängige Weltsprache der Abstraktion als einen ›hundertfach abgelutschten Kaugummi‹, den es mit dem Geist des Lebens aufzuladen galt. So findet die Gruppe zu einer höchst eigenständigen Malerei, die Figuratives mit Abstraktem verbindet. Mit ihren kunstpolitisch provokanten Aktivitäten – durch die Verbreitung von Flugblättern und Manifesten sowie durch die Herausgabe ihrer Zeitschrift – revoltierte SPUR gegen die erlebte Widersprüchlichkeit von Wirklichkeit und gesellschaftlichem Schein im Nachkriegsdeutschland. »Wir sind [...] gegen das gute Gewissen, gegen den fetten Bauch, gegen Harmonie [...]«, heißt es in einem Manifest von 1958.