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Alle vier Künstler haben an der Hochschule für Bildende Kunst Dresden studiert und dort habe ich sie kennen gelernt. Wir arbeiten schon seit der Gründund des büro für kunst im Jahr 1999 zusammen. Mit einer gemeinsamen Ausstellung der beiden Malern Sophia Schama und Martin Borowski sowie der beiden Bildhauer Dirk Heerklotz und Christoph Rodde schließt jetzt 2011 die galerie elly brose-eiermann. 

Sophia Schama war schon in meiner ersten Ausstellung 'ich fange mit nichts an' vertreten. 2000 präsentierte ich mit 'Fatbob' Fotoarbeiten der Künstlerin und 2001 zeigten wir die Ausstellung 'Swichtbackfliprodeo' mit einer Bilderreihe, die Sophia Schama eigens für die Raumsituation der Galerie entwickelte. 2004 folgte 'Trophäen' in dem Zyklus 'Take care of your eyes!', 2005 'Gras ist Gras ist Malerei' und 2007 'groove'.  Die Künstlerin hält die Spannung zwischen Präsenz der Malerei und dem, was sie darstellt. Zeigen und Verbergen sind wesentliche Eigenschaften ihrer Werke. Ein Bild aus dieser Ausstellung ist im neu eröffneten Albertinum zu sehen und ist titelgebend für die Sonderausstellung 'Das versprochene Land'. Im Februar wird in der Städtischen Galerie Dresden eine Werkschau Sophia Schamas mit dem Titel 'boomerang' gezeigt.

Martin Borowski zeige 2002 in der Ausstellung 'Interiour things' eine kleine Auswahl von noch nicht gegenständlichen Arbeiten. Hatte er bisher seine Motive extrem gezoomt, so dass das Gezeigte kaum zu erkennen  war, sondern sich das Bild in Farbflächen oder in Fragmenten aus realen Gegenständen zusammen setzte, wurde er bei Arbeiten zu der Ausstellung 'Inside out' naturalistischer. Mit Sophia Schama und Peter Krauskopf  gestaltete er 2005 die Ausstellung 'Fries'. In 'Pictures of Pictures' 2007 wurden Piezo-Pigmentdrucke auf Papier inklusive Rahmung gezeigt, wobei beide Hintergründe gleichermaßen zu Bildhintergründen wurden.  Bilder von Bildern im Museum entstehen und selbst der Betrachter beim Betrachten wird zum Bildgegenstand, wie in seiner Museumsbilder Serie, von der wir ein hier präsentiert wird.

Bereits 1999 bot Dirk Heerklotz im büro für kunst ein 'Menü' an, mit Objekten aus Polyurethan, Silikon und mit Marmelade bestrichenen Schallplatten, auf denen Wespenfraß kunstvolle Spuren hinterließ.  2002 zu seinem Diplom wucherten an den Galeriewänden Schwämme aus Bauschaum. In der Gruppenausstellung 'My private Idaho' waren 2005 erstmals Zeichnungen von Dirk Heerklotz zu sehen und im  gleichen Jahr waren wir mit einer Projektkoje in der Present-Future-Sektion auf der Artissima Turin präsent, wo der Künstler erstmals MDF mit den anderen Werkstoffen kombinierte. So auch 2006 in 'der Einstiegs- punkt ist genau dort'. 2008 ergänzten Zeichnungen die Skulpturen aus Styropor und die eher architektonisch wirkenden Plastiken aus MDF die Schau. Hier überzeugte Dirk Heerklotz wieder durch einen scharfen  Blick fürs Detail und einen hervorragenden Umgang mit dem Raum, in welchem er auch unsre Koje auf dem Artforum Berlin im Herbst 2008 kuratierte. In der Ausstellung 'Die Geometrie der Türme' variierten seine  Materialien erneut: zu Styropor, Silikon, Polyurethan und MDF kommen neuerdings auch Edelhölzer und last but not least Bronze- und Aluminiumguss dazu. Auch ihm wird die Städtische Galerie Dresden im Herbst eine Solo-Schau einrichten.

Mit der Ausstelllung 'Caprice' 2000 zieht Christoph Roddes Kunstkosmos aus kleinen, alltäglichen Dingen, die er zu künstlerischen Sujets bearbeitet, ins büro für kunst ein. In der Ausstellung 'weed' 2003 zu dem Jahres- zyklus 'Take care of your eyes!' wurde der Galeriebesucher mit einer Wand konfrontiert, die übersät war mit kleinteiligen Objekten aus Materialien wie Pflanzenteilen, Papieren, Fäden, Kunststoffen, Mineralien und Stearin. Gegenüber hing eine Fototapete, auf der die Wand mit den Objekten gespiegelt war. 2005 in der Ausstellung 'Contiki' mit Christian Schönwälder waren seine Skulpturen aus edleren Werkstoffen wie Seide und Organza,  Blattgold und Silber. Aus diesen Dingen setzt er inzwischen auch größere Objekte zusammen und fügt sie in ein wachsendes Ordnungssystem. In der Ausstellung 'Klick' mit Ulrike Mundt in der Berliner galerie elly brose- eiermann bildeten Christoph Roddes poetisch-barocke Gebilde hellwach-kritische Kommentare zum kulturellen und politischen Zeitgeschehen. Zuletzt waren zarte Tintenzeichnungen und ortsbezogene Arbeiten von ihm in der Ausstellung 'Appendix', Städtische Galerie Dresden und in 'Im Gobbe', Kunsthaus Essen zu sehen.

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Schama / Borowski / Heerklotz / Rodde

Künstler: Sophia Schama, Martin Borowski, Dirk Heerklotz, Christoph Rodde