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Erwin Schatzmann (*1954, lebt und arbeitet in Winterthur) gelangte 1999 zu nationaler Bekanntheit, als er eine Abstimmung über einen künstlich angelegten See in Winterthur lancierte. Seine Initiative wurde zwar vom Stimmvolk abgelehnt, doch steht sie symptomatisch für einen künstlerischen Ansatz, der die Aufgabe der Kunst in der Verschmelzung von Kunst und Leben sowie der Arbeit an einer ganzheitlichen sozialen Plastik sieht. Schatzmann selber ist der Dingwelt durchaus zugeneigt; er produziert in grosser Anzahl Bilder und Skulpturen, sein eigenes Äusseres ist unkonventionell und sein Zuhause ähnelt einer bewohnten Skulptur. Und doch handelt es sich dabei eher um die dinglichen Manifestationen einer sehr viel weiter gehenden Lebenseinstellung, die man durchaus als religiös bezeichnen kann; nicht im Sinne einer historisch und geografisch jeweils anders benannten normativen Instanz, sondern in der Annahme von etwas Ganzheitlichem und Allumfassendem. Teile der Ausstellung werden als Begegnungsorte strukturiert, ausserdem gibt der Künstler einen repräsentativen Einblick in Sammlungen diverser Gegenstände und in seine niedergeschriebenen Selbstreflexionen. In letzteren finden sich Gedanken zu eigentlich allen Lebensbereichen, die für die menschliche Existenz eine Rolle spielen. Kreation und Kreativität bedeuten für Schatzmann nicht zwingendermassen handelbare Kunstwerke, sondern Kritik an der Gesellschaft und ihren Konventionen, verbunden mit dem Entwurf einer subjektiv bedeutungsvollen und objektiv verantwortungsvollen Welt.

Die Ausstellung wird unterstützt von: Stadt Winterthur, Freundinnen und Freunde der Kunsthalle, Fondation Nestlé pour l’art partenariat, Kulturstiftung Winterthur, Migros-Kulturprozent und Fachstelle Kultur Kanton Zürich.

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Schatzmanisierung
Erwin Schatzmann