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Landschaft und Kultur Vorarlbergs sind eng mit dem Phänomen Schnee verbunden, der für die Wirtschaft unentbehrlich ist und als ein Markenzeichen des Landes gilt. Diese Bedeutung ist für das Vorarlberger Landesmuseum Anlass, nach der Wahrnehmung des Schnees und ihrem Wandel zu fragen. Aus der ungewöhnlichen Perspektive einer Sommerausstellung lädt das Museum zu einem Streifzug durch zweihundert Jahre europäische Kunst- und Kulturgeschichte ein.

Ausgehend von der These „Schnee existiert nicht, er ist eine Erfindung“ untersucht die Schau wie sehr die Wahrnehmung des Menschen Bedeutung, Beschaffenheit und Erscheinungsbild des Schnees bestimmt. Die Ausstellung will zeigen, dass sich der Blick auf den Schnee und die Einstellung zum ihm im Lauf der Zeit stark wandelte.

Die Ausstellung setzt mit der Zeit um 1800 ein, als es erstmals zur künstlerischen wissenschaftlichen und touristischen „Eroberung der Gletscher“ kommt. Die Berge werden erklettert, vermessen und gemalt. Die furchterregenden, schneebedeckten Gipfel rücken näher an den Menschen heran und werden zum Objekt der Neugier und des Forscherdrangs. Die Malerei sucht nach einer Wiedergabe des „Erhaben“ und der als majestätisch empfundenen Bergwelt. Wenige Jahrzehnte später findet die Kunst mit dem Impressionismus neue Wege, das bisher schnöde Weiß des Schnees in ein funkelndes Farbenmeer zu tauchen.

Hand in Hand damit beginnt sich die Erfolgsgeschichte des Wintertourismus abzuzeichnen: Schnee wird zu einem vorerst exklusiven Vergnügen in Freizeit, Sport und Lifestyle. Seltene Plakate aus der Frühzeit der Tourismuswerbung zeigen den „maskulinen“ und den „mondänen“ Schnee. Auch Film und Fotografie entdecken das Thema unter dem Aspekt von Skirausch und Geschwindigkeit. Skipioniere wie Hannes Schneider spielen für die Entwicklung des Tourismus in Vorarlberg eine bedeutende Rolle und finden in der Ausstellung ihren entsprechenden Platz. Von Filmmaterial, das erste sportliche Errungenschaften im Schnee belegt, über Urkunden bis hin zu den Sportgeräten selbst wird der Pioniergeist jener Tage in der Schau portraitiert.

Zu allen Zeiten aber bleibt hinter den positiven Aspekten des Schnees das Wissen um seine dunklen Seiten präsent. Unglücksfälle und Lawinen rufen den Menschen die Bedrohung, die vom Schnee ausgeht, immer wieder in Erinnerung.

Beeindruckende Kunstwerke, die als Leihgaben vor allem aus Museen in Österreich, Deutschland und der Schweiz kommen, belegen die Veränderungen – inklusive der „dunklen Seiten“ des Schnees.

Wie Schnee in der Kunst heute gesehen wird belegt eine hochkarätige Auswahl an zeitgenössischen Werken von internationalem Rang. Sie macht die Vielfalt von Schnee als Materialität in der aktuellen Kunst mit Fotografie, Malerei, Video bis hin zu Installationen deutlich.

Die vom VLM als Sommerausstellung konzipierte Schau, die in ihrer künstlerischen Bandbreite so noch nie zu sehen war, findet an zwei Orten statt: Neben dem Stammhaus in Bregenz ist es diesmal Lech am Arlberg – weltweit Inbegriff der weißen Pracht.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher, reich bebilderter Katalog, der mit Beiträgen namhafter Autorinnen und Autoren zu einem bleibenden Nachschlagewerk werden wird.