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Leer, hell und von Licht durchflutet - das Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung zeigt sich in diesem Sommer offen wie nie: Als Museum ohne Exponate werden die Ausstellungshallen erstmals wieder in ihrem ursprünglichen Zustand präsentiert. Unter dem Titel "schön anzusehen - bauhaus-archiv" eröffnen sich vom 22. Juli bis 4. Oktober 2009 in den bisher aus konservatorischen Gründen abgedunkelten Museumsräumen neue Ausblicke und Perspektiven. Durch die zum Landwehrkanal geöffnete Fensterfront und die freigelegten Oberlichter der markanten Shed-Dächer wird das Bauhaus-Archiv zu einem besonderen Objekt der gleichzeitig laufenden Ausstellung "Modell Bauhaus" im Martin-Gropius-Bau. Künstlerische Interventionen, Film, Musik und Podiumsgespräche rücken das letzte von Walter Gropius entworfene Gebäude selbst in den Mittelpunkt einer lebendigen Auseinandersetzung mit dem Bauhaus (gesamtes Programm, s.u.).

Als "verkorkstes Alterswerk" bezeichnete der Bauhaus-Schüler Max Bill das Bauhaus-Archiv und verschärfte damit die Diskussion in den Medien zur Eröffnung des Hauses im Dezember 1979. Mit einer Dokumentation über Max Bill beginnt auch die Filmreihe "Architektur im Film". Wo immer Bill das Schicksal in die Quere kam, waren es Momente der Herausforderung - ein Leben des Scheiterns und des Erfolgs (Sa, 31.07., 20.30 Uhr). Die bildgewaltige Dokumentation "Die Erde von Oben" basiert auf dem gleichnamigen Bildband des Fotografen Yann Arthus-Bertrand. Mit Spezialeffekten und Bildanimationen erzählt der Film von einer unabdingbaren Versöhnung zwischen Mensch und Natur (Sa, 22.08., 20.30 Uhr).

Zum Konzert-Raum wird die leere Ausstellungshalle an fünf Abenden: Unter dem Titel Klangraum werden zeitgenössische Positionen vorgestellt. Ein eigenes Mendelssohn-Universum erschafft Michael Schiefel, einer der vielseitigsten und schillerndsten Jazzmusiker und jongliert im Bauhaus-Archiv zusammen mit Carsten Daerr am Klavier mit Motiven und Themen (Mo, 31.08., 19.30 Uhr).

Mit Podiumsgesprächen zu aktuellen Themen aus Kunst, Architektur und Design bietet das Bauhaus-Archiv eine Plattform für die kritische Kontextualisierung des Bauhauses in der Gegenwart.

Zusammen mit dem DMY - International Design Festival Berlin vergab das Bauhaus-Archiv Anfang Juni zum ersten Mal den DMY-Award. Die Gewinner und Nominierten werden in der DMY Jury Selection vom 8. bis 31. August präsentiert. An fünf Tagen lässt das Künstlerkollektiv raumlaborberlin das leere Gropius-Gebäude mit dem Vordach des Hauses der Elektroindustrie am Alexanderplatz in Dialog treten (27. - 31.08.). Die Einreichungen des CODE Plakatwettbewerbs zu Berlin als UNESCO City of Design gibt es im September zu sehen (05.09. - 10.09.).

Freund der Moderne, Vordach raumlabor Berlin Installation

Vernissage: 27.08.09, 19.00 Uhr

»Form follows function« und »Weniger ist mehr« sind zwei allgemeingültige Aussagen, die als Spuren moderner Architektur gewertet werden können. Nun lässt sich weder das Leben noch die Architektur in einen Satz packen. Betrachten wir die Moderne einmal anders: Aus der Sicht der ausgefallenen Formen, der irrationalen Erfindungen, der Objekte von überraschender Größe und Präsenz. Viele dieser Objekte gibt es nicht mehr, sie fielen einer rigiden Marktpolitik oder historisierender Stadtplanungen zum Opfer. Gerade Berlin hat mit dem Ahornblatt, dem Palast der Republik oder der Kaufhof-Fassade am Alexanderplatz viele Verluste zu beklagen. Insbesondere die Annäherung an DDR-Architektur, deren Revision gerade ansteht, steht im scharfen Kontrast zu den restaurativen städtebaulichen Tendenzen.

Mit der 1:2 Replik des Vordachs des Hauses der Elektroindustrie (Alexanderplatz 1-5), die in Kooperation mit der Bauhaus-Universität in Weimar entsteht, hinterfragt raumlaborberlin diese Praxis. Dafür verwendet raumlabor Berlin gebrauchte Türen aus der gleichen Zeit wie das Original-Vordach. Die Türen stammen aus rückgebauten Wohnungen in Halle-Neustadt, eine der vier wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte der ehemaligen DDR – heute eine “schrumpfende Stadt”.

Das Architekten-Kollektiv raumlaborberlin wurde 1999 gegründet. raumlaborberlin sucht, verbunden mit direkten Interventionen in den öffentlichen Raum, nach neuen Konzepten nachhaltiger urbaner Transformation.

Das Team »Freund der Moderne, Vordach«: Markus Bader, Andrea Hofmann, Christof Mayer raumlabor Berlin, Projektmanagement: Manuel Rauwolf, Bauhaus Universität Weimar, Aufbau-Team: Studenten der Bauhaus Universität Weimar.

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schön anzusehen
Ein Sommerprojekt des Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung

Künstlerische Interventionen, Film, Musik und Podiumsgespräche um das Bauhaus-Archiv/Museum, dem letzten von Walter Gropius entworfenen Gebäude
mit Max Bill, Yann Arthus-Bertrand, Michael Schiefel, Carsten Daerr, raumlabor berlin  ...