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Sculpture now! bietet einen Querschnitt aktueller bildhauerischer Tendenzen.

Waren die vergangenen Jahre vor allem geprägt von figurativer Malerei, so ist inzwischen die verstärkte Beschäftigung von Künstlern mit dreidimensionalen Werken bemerkbar. Auffallend ist heute ein bewusster Stil- und Materialpluralismus. HERRMANN & WAGNER stellt sechs internationale Positionen vor, deren Spektrum von abstrakt über figurativ bis zu politisch reicht.

Skulptur heute setzt sich vielschichtig mit Fragen der Gegenwartskunst auseinander, bewahrt aber ihre Eigenständigkeit. Die Eigenarten, mit denen sie sich gegenüber anderen Kunstgattungen behauptet sind: Material, Ausdehnung im Raum und Verortung.

Aus diesen Eigenarten entspringen Fragestellungen der Künstler, die sich so in den zweidimensionalen Künsten wie Foto, Video oder Malerei nicht stellen lassen.

Das wieder erwachte starke Interesse an der Skulptur muss eindeutig vor dem Hintergrund einer zunehmend digitalisierten Mediengesellschaft gelesen werden. Dieses Interesse ist nicht als reaktionäre Rückbesinnung zu sehen, sondern als bewusste Reaktion, vollzogen durch die Beschäftigung mit materiellen und plastischen Qualitäten.

Durch Internet und Digitalisierung sind vor allem die Bilder zu einer ortlosen, multiplizierbaren Matrix geworden, die allein das „entkoppelte Auge“ anspricht. So hat Jean Baudrillard bereits 1988 bemerkt: „Das Paradigma der sinnlichen, mentalen Wahrnehmung hat sich vollständig gewandelt. Denn jene Taktilität hat nicht den organischen Sinn des Berührens, sondern bezeichnet bloß das hautnahe Aneinanderstoßen von Auge und Bild, das Ende der ästhetischen Distanz des Blickes. Wir nähern uns immer mehr der Oberfläche des Bildschirms, unsere Augen sind im Bild gleichsam verstreut.“

Die Galerie HERRMANN & WAGNER lädt Sie zu einer Erkundung vor Ort ein. Die speziell für die Ausstellung umgestalteten Räume unterstreichen unser Anliegen, Skulptur als eine mit vielen Sinnen erlebbare künstlerische Qualität zu begreifen. „Es wird Zeit, der dritten Dimension wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen.“ (Edgar Quadt, Artinvestor 04/2006)

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Sculpture now!
Timo Nasseri, Marilene Oliver, Lyla Rye, Hans Schüle, Max Streicher, Rob Voerman