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Zur Eröffnung am Samstag, 12. Januar um 15.00 Uhr ist der Künstler anwesend und wird seine Videos im Gespräch mit Veit Loers erläutern.

Sebastian Diaz Morales steht zum einen in der Tradition des erzählerischen lateinamerikanischen Avantgarde-Kinos, das genuine epische Elemente mit sozialer Problematik verbindet. Zudem sind Landschaft und Bevölkerung seiner Heimat Patagonien sowie seines Studienortes Buenos Aires in die poetische Erzählstruktur der Videos eingeflossen. Darüber hinaus aber entwickelt der Künstler eine eigene konzeptuelle Sprache, die seinen Filmen erst ihr Charakteristikum verleiht. Einmal verändert er strukturell seine Erzähltechnik, indem z.B. die Stimme des Kommentators durch einen Dialog aus dem Off (The Persecution of the White Car) ersetzt wird. Erinnerung und Dokumentation ergeben ein filmisches Geflecht, in dem die unsichtbare Person des Autors erkennbar wird.

Dann wieder setzt er einen Videofilm über Johannesburg aus Dias zusammen, die mit einer Spielzeugkamera aufgenommen und als Bänder aneinander gereiht sind (One year later). Es geht dabei darum, wieweit die Dinge, die man sieht, bewusstseinsmäßig vor einem oder hinter einem liegen, um die immer wieder sich nähernde und sich entfernende Relation von Bild und Beschreibung zu thematisieren. Sanfte Ironie und eine fiktive Geschichte über Spielzeugfallschirme kennzeichnen auch seine Dokumentation über die 15-Millionen-Stadt Djakarta in Indonesien, in der sechzig Prozent arbeitslos sind (15.000.000 Parachutes).