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Die Galerie Wilma Tolksdorf Frankfurt präsentiert vom 3. März bis zum 4. April 2007 neue Arbeiten des Vattenfall Kunstpreisträgers 2005 Sebastian Gerstengarbe.

Sebastian Gerstengarbes künstlerisches Ausdrucksmittel ist die Zeichnung, in der er Triviales zum Bildgegenstand erhebt. Situationen, die ihn in seinem täglichen Leben umgeben, werden zeichnerisch erörtert und bilden permanent das Motiv des Künstlers. Seine eigenen Wohn- und Arbeitsräume, Schnellrestaurants bzw. Mahlzeiten, die er zu sich nimmt, Tankstellenläden, in denen er sich aufhält, gibt der Künstler in seinen Zeichnungen wieder und lässt sie durch ein besonderes Arrangement ausgewählter Gegenstände zu einer ganz individuellen mikrokosmischen Weltsicht entstehen. Gerstengarbe drückt damit seine Begeisterung für die Vielfalt der formalen Beschaffenheit von alltäglichen Gegenständen aus und hebt banale Gegenstände aus der Fülle heraus um seine Zeichnungen „einzurichten“. Der Künstler selbst spricht hierbei auch vom „Aufräumen“ der Bilder, um seine Räume „bewohnbar“ zu machen. So überdenkt er immer wieder seine Kompositionen, entfernt Nichtiges oder ergänzt Zusätzliches.

Um eine sachliche Wiedergabe der Gegenstände geht es Gerstengarbe dabei aber nicht. Vielmehr sind seine Zeichnungen von der Absicht gekennzeichnet, eine weitgehend realistische bzw. naturalistische Gegenständlichkeit zu vermeiden. Auch Personen lassen sich in den Zeichnungen Gerstengarbes kaum finden. Dennoch ist der Mensch nicht abwesend. Indem der Künstler von seiner Wohnsituation, seiner Arbeit und sogar von seinen Mahlzeiten berichtet, bleibt seine Anwesenheit spürbar. Er zeichnet keine leeren, unbewohnten Räume, sondern schildert durch eine akribische Detailhaftigkeit, was ihn täglich umgibt.

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Sebastian Gerstengarbe
Zeichnungen