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Seiichi Furuyas Serie Gravitation entstand als Ergebnis einer auf die Essenz der Erinnerung zielenden Rückschau, gesehen aus dem Abstand von Jahren. Der Fotograf bestimmte in seinem eigenen Bildarchiv Aufnahmen, die sich auf den ersten Blick weder logisch noch inhaltlich verknüpfen lassen. Mögen Aufnahmeorte wie die ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen und Dachau allein für die dunkelsten Seiten deutscher Geschichte stehen, so sind es vor allem bedrückend wirkende Räumlichkeiten, bedrohliche Schauplätze und irritierende Details, in denen das Unheimliche scheinbar selbsttätig zur Wirkung kommt. Diesem spürte der Künstler in Aufnahmen nach, die während seines Lebens in der DDR, an verschiedenen Orten in Österreich und Japan entstanden. Die Inhalte der 44 Schwarzweißaufnahmen sind jeweils für sich genommen zu entschlüsseln, doch dominiert der fremde, entsetzte Blick selbst bei Szenen des Alltags. Etwas scheint aus dem Lot, aus den Fugen geraten zu sein: Im Ganzen bildet die Serie einen Essay über die Brüchigkeit der kulturellen Schwerkraft, der Gravitation.