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Der 1959 in Linz geborene und seit 1984 in Düsseldorf lebende Sery C. wird den Ausstellungsraum des Kunstverein Ruhr mitsamt seiner markanten Pfeilerkonstruktion als Farbraum definieren. Dabei wird eine dicke dunkelblaue Farbschicht als übergreifendes und den Betrachter visuell und körperlich einbeziehendes Farbphänomen Decke und Wände bedecken. Diese Farbe wird sich schließlich nicht als Abbild oder Äquivalent des Himmels, sondern vielmehr als tastbare Substanz artikulieren, weil sie wegen ihres Eigengewichts allmählich beginnt, sich abzulösen, um sich so im direktesten Sinne als im Raum befindliche Farbmaterie zu behaupten. Natürlich ist dies auch eine bewusste Ablösung von der inzwischen traditionellen Vorstellung von Farbfeldmalerei, bei der es immer noch um Transzendentierung des faktischen Bildträgers und der Farbmaterie geht. Sery C. entgrenzt durch diese Vorgehensweise nicht nur die Vorstellung eines gemalten monochromen Tafelbildes in Richtung Wand, Raum und Materialität, sondern geht auch auf die tatsächliche Tektonik des gebauten Raumgefüges selbst ein, dekonstruiert also mit Hilfe von Farbe die Architektur. Dies indessen ist zugleich als Reverenz an den Genius Loci zu verstehen. Als Berücksichtigung der Tatsache nämlich, dass sich der Ausstellungsraum des Kunstverein Ruhr im Untergeschoss der Alten Synagoge befindet - direkt unter dem Thoraschrein.

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Sery C.: Himmelschwere
Christian Sery