artists & participants

curator

press release only in german

Mit settings # 2 findet die 2003 begonnene Ausstellungsreihe settings ihre Fortsetzung. Unter der künstlerischen Leitung von Rüdiger Lange werden Positionen aktueller Kunst präsentiert. In settings # 2 zeigen fünf Künstlerinnen, die alle in Berlin leben und arbeiten, ihre Malereien.

Franziska Goes thematisiert in ihren Ölbildern das Farb,- Flächen- und Raumverhältnis von Natur und Architektur. In ihren Arbeiten erhält die Künstlerin den fotografischen Blick, gibt jedoch die reale Situation nicht wieder. Sie verändert die Gegebenheiten so weit, dass die Fläche des Bildes aufgebrochen wird und eine Eigendynamik des Wahrgenommenen entsteht. Kräftige Farbflächen und feine Linien treten in ein spannungsreiches Zusammenspiel. Franziska Goes Bilder sind eingefrorene Momente, die eine Bewegung in den konstruierten Landschaften nachklingen lassen.

Agnès Hardy hält die Motive ihrer Bilder fotografisch fest. Ihre Ölbilder imitieren jedoch nie das Foto, sondern setzen die abgebildete Umgebung in eine andere Dimension. Ihre malerische Sprache, die Umgehensweise mit Licht, Schatten, Kontrasten weckt die Sinne zur intensiven Bildwahrnehmung. Es ist die Spannung zwischen dem fotografischen Blick und der malerischen Sprache, die Agnès Hardy interessiert. Bildgegenstand sind alltägliche Umgebungen aus industriell-funktionalen Kontexten: Autobahnen, Industrieanlagen, Häuserreihen. Sie alle erzählen etwas von Zivilisationsgeschichte und gegenwärtigen Lebensumständen. Die Künstlerin schenkt den Dingen, die uns umgeben, ihre Aufmerksamkeit und verleiht ihnen Bedeutung.

In der Malerei von Katja Brinkmann mit ihren großflächig angelegten ovalen Formen und der kontrastreichen Farbigkeit lässt sich nichts wirklich festmachen. Die Bilder behandeln die grundlegenden Fragestellungen der Malerei wie Bildtiefe und -flachheit, Figur und Grund, Abstraktion und Gegenständlichkeit, aber jede Behauptung im Bild erscheint widersprüchlich und wird durch eine gleichzeitige Formulierung des Gegenteils relativiert. Die Bilder destabilisieren sich somit auf verschiedenen Ebenen, mit dieser kalkulierten Unklarheit und Irritation der Wahrnehmung werden sie so zu einer permanenten Reibungsfläche für den Betrachter.

In ihren Zeichnungen und Malereien entwirft Irina Baschlakow ein eigenes Zeichensystem. Dieses System folgt aber keiner offensichtlichen Ordnung. Die Gebilde aus rundlichen Formen wie Spiralen, Zylinder, durch weiße, quallenartige Flächen oder bunte Schlingen miteinander verbunden, entwickeln eine Eigendynamik. Die blasse Hintergrundgestaltung hebt sich eindeutig von den Formen in kräftigen Farben ab. Dadurch wird die Tiefenwirkung betont. Die Umrandungen ihrer Zeichnungen und die knallbunten Figuren erinnern ausschnitthaft an Comics.

Alltagsgegenstände wie Tapeten, Garderoben, Regale, Vorhänge und Schalen sind Thema von Geka Heinkes Arbeiten. Sie alle weisen das Merkmal der Wiederholung auf und sind industrielle Massenware. Fotos bzw. am Computer generierte Entwürfe der Gegenstände werden von der Künstlerin in Malerei umgesetzt. Dabei führt sie bewusst eine unklare Situation herbei: Das Augenmerk der Betrachter wird sowohl auf das Muster als auch auf die fingierte Räumlichkeit gelenkt. Selbst die Malweise unterstreicht die Ambivalenz zwischen Struktur und fingiertem Raum: Farbflecken verweisen auf das gemalte Bild. Geka Heinke treibt "das Konkurrenzverhältnis von der Illusion eines Tiefenraumes im Bild und der Objekthaftigkeit des Bildträgers" in ihrer Malerei auf die Spitze.

Pressetext

only in german

settings #2

mit Irina Baschlakow, Katja Brinkmann, Franziska Goes, Agnes Hardy, Geka Heinke