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Der Schweizer Künstler Shahryar Nashat (*1975, lebt in Berlin) beschäftigt sich in seinen fotografischen, filmischen und skulpturalen Arbeiten mit Fragen von Präsentationsformen. Für die Ausstellung wurden Arbeiten ausgewählt, die um die Idee des Displays kreisen. Es sind immer Fragmente bzw. Exzerpte von Präsentationen oder Präsentiertem, die Nashat herausschält und zu Sinnträgern erhebt. So erinnert die Skulptur „Gleaming Brass Straddling a Glass Cabinet“ (2009) an eine Vitrine, die jeglicher Präsentationsfunktion entbehrt. Auch nehmen seine Objekte aus feinem Mamor und Granit Details und Formen von Sockeln auf, die jedoch als Objekt an sich fungieren und keine Figurine mehr inszenieren.

Neben den Skulpturen werden in Nashats Arbeiten zudem in dem Medium Film Kulturobjekte thematisiert. In der Ausstellung wird der Film „One More Time With James“ (2009) gezeigt. Hierin sieht man wie zwei (Business-)Männer Parfüms aus edlen historischen Flakons testen. Die Szenerie erhält nicht zuletzt durch die Frage ‚wer oder was hier zur Schau gestellt wird’ eine ironische Note und überzeugt durch die feine und stilvolle Inszenierung. Das Inszenieren von Figuren ist ebenso in den Fotoarbeiten des Künstlers zu entdecken, bei denen er immer nur einen Ausschnitt des Objekts abbildet und den oberen Bildteil als Bestandteil der Arbeit weiß belässt.

In den Film- und Fotoarbeiten wird das Interesse des Künstlers an Präsentationen auf den männlichen Körper und dessen Begehrlichkeit, Fetischisierung, Rolle aber auch Repräsentation fortgeführt und gleichzeitig wird hierdurch der menschliche Protagonist, wie auch in den Filmen, zum Maß aller Dinge.

Shahryar Nashat studierte an der Ecole Supérieure des Beaux-Art in Genf und an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam. 2005 repräsentierte er die Schweiz an der 51. Biennale in Venedig. In den letzten Jahren hatte er einige Einzelausstellungen, beispielsweise 2009 in der Kunst Halle Sankt Gallen, sowie dem Brandenburgischen Kunstverein in Potsdam sowie im Baltic Centre for Contemporary Art, Newcastle, UK. Jüngst nahm er (auf Einladung von Silberkuppe) an Ausstellungen in der Kunsthal Bergen, im Museum für Gegenwartskunst in Basel sowie in der Kunsthalle Baden-Baden teil. In Deutschland waren seine Arbeiten zuletzt in der Ausstellung „Scorpio's Garden“ (eingeladen von Kirstine Roepstorff, 2009) in der temporären Kunsthalle in Berlin zu sehen.

Anlässlich der Ausstellung erscheint im Herbst 2010 eine erste Monographie zum Werk des Künstlers bei Sternberg Press, in Kooperation mit der Kunst Halle Sankt Gallen. Für die Auszeichnung und Förderung der Ausstellung sowie des Katalogs danken wir der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.

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