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Mit „miscellaneous“ wird zum Einen auf die Heterogenität der derart bezeichneten Themen und Dinge verwiesen, zum Anderen werden unter dem Begriff, - wird er denn substantivisch im Sinne des deutschen „Verschiedenes, „Sonstiges“, „Diverses“ gebraucht -, all die Dinge gefasst, die vorgegebenen Kategorien nicht zugewiesen werden können. Beide Aspekte, der der nicht aufgelösten Andersartigkeit wie auch der einer gewissen Unbestimmtheit hinsichtlich ihrer kategorialen Zugehörigkeit insgesamt, werden in Bezug auf Shila Khatamis Arbeiten immer wieder angesprochen. Umschreibungen wie „ambigue“, dass ihnen eine „Haltung im Dazwischen“ attestiert wird (Bitterli 2015, S. 88), aber auch der Verweis auf „ein Flirren konkurrierender Ordnungen“ (Schlaegel 2015, S. 60) zeugen von dem künstlerischem Prinzip, nach dem Khatami zum Teil auch gegensätzliche Eigenschaften und Bedeutungen in ihre Werke korporiert. Jedoch geht es der Künstlerin nicht um die oppositionelle Gegenüberstellung um ihrer selbst willen. Zwar ist es oftmals die Diskrepanz zwischen einerseits strenger, regelmäßiger Rasterung der Holzfaser- oder Metallplatten, sprödem Material, einfachen geometrischen Formen und andererseits expressiven Farbauftrag, helle, bis ins Neonspektrum reichenden Farben und narrativen, teilweise geradezu lyrisch anmutenden Titeln aus der eine spannende Reibung entsteht, die die Betrachter veranlasst, nochmals hinzusehen. Doch in der Kopräsenz heterogener Bildelemente und –traditionen manifestiert sich letztendlich Khatamis Auseinandersetzung mit der Frage danach, wie Formen kunstgeschichtlich, aber auch popkulturell konnotiert sind, und wie nicht nur deren Gestalt sondern auch Bedeutung mit der Zeit, abhängig vom jeweiligen Rezeptionskontext transformiert werden, sprich wie eigentlich Formen wandern und sich verändern.